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Britische Studie: 60 Prozent höhere Ansteckungsgefahr durch Delta-Variante

Britische Studie: 60 Prozent höhere Ansteckungsgefahr durch Delta-Variante

Corona - Bild: 9_fingers_ via Twenty20

Die Delta-Variante des Coronavirus könnte nach neuen Erkenntnissen der britischen Gesundheitsbehörden um 60 Prozent ansteckender sein als die bisher in Großbritannien vorherrschende Alpha-Variante. Laut einer Studie, die die Gesundheitsbehörde Public Health England am Donnerstag veröffentlichte, ist das Risiko einer Ansteckung im eigenen Haushalt im Vergleich zur Alpha-Variante wohl um 60 Prozent höher. Gesundheitsminister Matt Hancock war zuletzt noch von einer um 40 Prozent höheren Ansteckungsgefahr ausgegangen.

Die zuerst in Indien aufgetretene Delta-Variante hat sich in Großbritannien zuletzt stark ausgebreitet. Nach Angaben von Public Health England wurden inzwischen 42.323 Fälle der Delta-Variante nachgewiesen. Das waren 29.892 Fälle mehr als noch vor einer Woche. Damit macht die Delta-Variante inzwischen mehr als 90 Prozent der Neuinfektionen in Großbritannien aus.

Die Ausbreitung der Variante hat in Großbritannien auch zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen geführt. Am Donnerstag wurden 7393 Neuinfektionen gemeldet – so viele wie zuletzt im Februar.

Die Zahl der Patienten, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, ist mit gut tausend aber weiter vergleichsweise niedrig. Nach Angaben von Gesundheitsminister Hancock waren die meisten der neu aufgenommenen Patienten zudem nicht geimpft. Die britische Regierung appelliert daher an die Bevölkerung, sich unbedingt impfen zu lassen. Vor allem die zweite Impfdosis ist offenbar wichtig. Nach der zweiten Impfung bestehe ein „deutlich besserer Schutz“ gegen die Delta-Variante als nach der ersten, sagte die Leiterin der Gesundheitssicherheitsbehörde, Jenny Harries.

Nach den bisherigen Plänen der britischen Regierung sollen am 21. Juni alle Corona-Einschränkungen in England aufgehoben werden. Wegen der starken Ausbreitung der Delta-Variante ist dieser Zeitplan nun aber wieder fraglich. Die Regierung hat angekündigt, in der kommenden Woche über eine mögliche Verschiebung zu entscheiden.

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