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Wissler und Hennig-Wellsow gegen Parteiausschluss von Wagenknecht

Wissler und Hennig-Wellsow gegen Parteiausschluss von Wagenknecht

Sarah Wagenknecht - Bild: Heike Huslage-Koch / CC BY-SA

Die beiden Linke-Vorsitzende Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow wenden sich gegen den Vorstoß aus ihrer Partei zum Ausschluss der früheren Fraktionschefin Sahra Wagenknecht. Der politische Gegner stehe außerhalb der Partei, nicht innerhalb, sagte Wissler der „Welt“.

Man sei mit Wagenknecht im Austausch, sagte Wissler weiter. „Es gibt einige Differenzen innerhalb unserer Partei. Die können wir diskutieren.“ Aber jetzt gehe es um den Wahlkampf und darum, ein starkes Wahlergebnis zu erzielen, fügte Wissler, die auch Spitzenkandidatin der Linken zur Bundestagswahl ist, hinzu.

Hennig-Wellsow betonte mit Blick auf den Ausschlussantrag gegen Wagenknecht in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, sie sage „ganz klar, dass so etwas nicht geht“. Politischen Differenzen stelle sich die Partei in Diskussionen. „Ausschlussverfahren sind da vollkommen kontraproduktiv.“

Hennig-Wellsow appellierte zugleich an alle Parteimitglieder, inhaltliche Differenzen zurückzustellen und sich voll in den Wahlkampf einzubringen. Im Übrigen halte sie den Antrag gegen Wagenknecht auch in der Sache für „vollkommen unbegründet“.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass mehrere Parteimitglieder aus Wagenknechts Landesverband Nordrhein-Westfalen einen Ausschlussantrag gegen die frühere Bundestagsfraktionschefin gestellt hatten. Laut dem „Spiegel“ werfen sie der Politikerin vor, von „elementaren Grundsätzen“ der Partei abzuweichen und der Linken „schweren Schaden“ zugefügt zu haben. Wagenknecht hatte zuletzt scharfe Kritik an ihrer Partei geübt, sie ist zudem wegen ihrer Äußerungen zur Flüchtlingspolitik umstritten.

Wagenknecht selbst verwahrte sich gegen den Vorwurf, sie habe der Partei mit ihrem neuen Buch „Die Selbstgerechten“ schweren Schaden zugefügt.  „Das ist kein Buch über die Partei Die Linke“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Es ist ein Buch gegen ein bestimmtes Verständnis linker Politik, das wir zwar auch in unserer Partei haben, das es aber genauso auch in der SPD und in vielen europäischen linken Parteien gibt.“ Das mache diese Parteien schwächer.

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