Mehrere Ökonomen fordern, dass an deutschen Schulen gezielt Wirtschaftsunterricht betrieben wird. „Über ganz Deutschland weg ist ökonomische Bildung oder das Fach Wirtschaft ein Nebenfach unter den Nebenfächern“, sagte Stephan Friebel-Piechotta, Leiter des Bereichs „Schulpraxis und Unterrichtsforschung“ am Institut für Ökonomische Bildung der Universität Oldenburg, dem Radiosender MDR Aktuell. Es sei „systematisch schlechter verankert“ als andere Nebenfächer, im Zentralabitur sogar schlechter als das Fach Philosophie.
Um den eigenen Konsum, Finanzanlagen und gesellschaftliche Themen wie den Klimawandel strukturell zu verstehen, brauche man ein grundlegendes Verständnis dafür, wie Ökonomie funktioniere, so der Institutsleiter. Dieter Dohmen, Gründer des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie, sieht unterdessen keine Notwendigkeit für ein neues Fach. Dennoch befürworte auch er mehr wirtschaftliche Bildung, wie er dem Radiosender sagte.
Gerade in fächerübergreifenden Projektarbeiten wäre Platz dafür, diese müssten von der Schulleitung angestoßen werden. Roland Happ, Institutsleiter für Wirtschaftspädagogik der Universität Leipzig, ist anderer Auffassung: Ein eigenes Fach sei unbedingt notwendig, um ökonomisches Grundlagenwissen zu vermitteln, brauche es gut ausgebildete Wirtschaftspädagogen.