Der nach tagelanger Großfahndung im Schwarzwald gefasste Yves R. sitzt in Untersuchungshaft. Er sei nach der Vorführung im Amtsgericht Offenburg in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Offenburg am Samstag mit. Es bestehe der dringende Tatverdacht auf schwere räuberische Erpressung in Tateinheit mit vorsätzlichem unerlaubtem Besitz einer Schusswaffe.
Erste Ermittlungsergebnisse lassen den Angaben zufolge darauf schließen, dass R. sich in den vergangenen Tagen die ganze Zeit im Wald rund um die Stadt Oppenau aufhielt. Unterstützung von anderen Menschen soll er demnach nicht gehabt haben.
R. war am Freitagnachmittag festgenommen worden. Beim Zugriff im Wald hätten sich vor dem Mann gut sichtbar vier Pistolen befunden, erklärte die Polizei am Freitag. Außerdem habe er ein Schriftstück bei sich getragen, das ein Abschiedsbrief sein könnte. Auf seinem Schoß habe eine Axt gelegen.
Zur spektakulären Flucht des 31-Jährigen war es am vergangenen Sonntag bei einer Polizeikontrolle in Oppenau gekommen. Polizisten wollten eine Hütte kontrollieren, nachdem ihnen ein Verdächtiger in Tarnkleidung und mit Pfeil und Bogen gemeldet worden war. Der 31-Jährige bedrohte dort einen der Polizisten nach Ermittlerangaben mit einer Pistole, woraufhin die Beamten ihre Waffen niederlegten. Schwer bewaffnet flüchtete der Mann dann in den Wald.
Den Angaben vom Samstag zufolge äußerte sich R. inzwischen umfassend gegenüber der Kriminalpolizei. Demnach habe es sich bei der Waffe, mit der er die Beamten am Sonntag bedrohte, um eine Schreckschusswaffe gehandelt. Die Untersuchungen der Polizei dazu dauern noch an.