Die SPD-Fraktion fordert eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme der Corona-Beschränkungen und sieht dabei Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) in der Pflicht. „Wir haben ein Forschungsministerium. Anja Karliczek sollte endlich Untersuchungen über die Wirkung der Maßnahmen anstoßen“, sagte SPD-Fraktionsvize Bärbel Bas dem „Spiegel“ laut Vorabbericht vom Freitag.
„Wir müssen detaillierter wissen, was die Maßnahmen für das Infektionsgeschehen bedeuten und wie sie wirken“, führte die Sozialdemokratin aus. Alles, was mit Zahlen und Daten besser belegt werden könne, sei gut. Dazu gehöre, vorhandene Mobilitätsdaten systematisch auszuwerten, auch um zu wissen, wie sehr sich das Homeoffice durchgesetzt habe.
In der Union stößt die Forderung nach einer Erforschung der Maßnahmen auf Unterstützung. „Es ist auf jeden Fall sinnvoll, die einzelnen Maßnahmen evidenzbasiert auszuwerten“, sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete Michael Kuffer dem „Spiegel“. „So bekommen wir ein noch genaueres Bild, welche Maßnahmen wie wirksam sind, und können damit auch präziser beurteilen, welche Einschränkungen wirklich notwendig sind.“