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Zwei Berufungen nach Urteilen im „Charlie-Hebdo“-Prozess

Zwei Berufungen nach Urteilen im „Charlie-Hebdo“-Prozess

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit

Nach den Urteilen zu den islamistischen Anschlägen auf die französische Satirezeitung „Charlie Hebdo“ und einen jüdischen Supermarkt in Paris verzichten die meisten Verurteilten auf eine Berufung. Nur in zwei Fällen werde ein Berufungsverfahren eingeleitet, hieß es am Montag aus Justizkreisen in Paris. Nach dem Hauptangeklagten Ali Riza Polat habe auch Amar Ramdani sein Urteil angefochten. Auch die Staatsanwaltschaft habe daraufhin Berufung eingelegt.

Bei dem Mammutprozess in Paris waren Mitte Dezember gegen eine Reihe von Hintermännern Haftstrafen von vier Jahren bis Lebenslänglich verhängt worden. Polat wurde zu 30 Jahren Haft verurteilt; sein Anwalt hatte bereits direkt nach dem Urteil Revision angekündigt. Gegen Ramdani wurde eine 20-jährige Gefängnisstrafe verhängt. 

Nach der Ankündigung der Berufungen legte nach Angaben aus Justizkreisen auch die Staatsanwaltschaft Revision ein. Sie will damit dem Berufungsgericht die Möglichkeit geben, im Revisionsverfahren die Strafen gegen die Männer noch zu verschärfen. Die Verurteilten unterstützten laut dem Sondergericht die drei Attentäter, die im Januar 2015 insgesamt 17 Menschen in Paris getötet hatten – darunter einige der bekanntesten Karikaturisten Frankreichs.

Die drei Attentäter selbst konnten nicht vor Gericht gestellt werden, sie waren nach den Anschlägen von der Polizei erschossen worden. Der zweite Hauptangeklagte, Mohamed Belhoucine, wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Da er nach Einschätzung von Geheimdiensten vermutlich in Syrien getötet wurde, gilt das Urteil gegen ihn als symbolisch. Drei der insgesamt 14 Angeklagten wurden in Abwesenheit verurteilt. Der Prozess war der bisher größte wegen islamistischer Anschläge in Frankreich.

Die Verurteilten sollen die Brüder Chérif und Saïd Kouachi unterstützt haben, die am 7. Januar 2015 die Redaktion von „Charlie Hebdo“ überfallen und zwölf Menschen ermordet hatten. Zudem sollen sie dem mit den Brüdern befreundeten Islamisten Amédy Coulibaly geholfen haben, der in den darauf folgenden Tagen eine Polizistin tötete und vier weitere Menschen bei der Geiselnahme in dem Supermarkt „Hyper Cacher“. Hinter den Anschlägen werden das Terrornetzwerk Al-Kaida im Jemen und die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vermutet.

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