Der SPD-Oppositionsführer im Düsseldorfer Landtag, Thomas Kutschaty, ist neuer Vorsitzender der Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen. Auf einem digitalen Landesparteitag stimmten am Samstag 90,5 Prozent für den früheren Landesjustizminister, wie die nordrhein-westfälische SPD mitteilte. Der 52-jährige Kutschaty tritt die Nachfolge von Sebastian Hartmann an, der nicht mehr für den SPD-Landesvorsitz kandidierte.
Kutschaty bedankte sich nach seiner Wahl für das „große Vertrauen“ und kündigte an, dass die SPD nun „Anwältin und Architektin des sozialen Neustarts“ sein wolle. „Denn den brauchen die Menschen in Nordrhein-Westfalen so dringend – damit aus Hoffnung wieder häufiger Wirklichkeit wird“, erklärte er. „Für dieses große Ziel liegt viel Arbeit vor uns.“
Kutschaty soll auch bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai 2022 als Spitzenkandidat seiner Partei antreten. Der 52-Jährige stammt aus Essen und gehört seit 1986 der SPD an. Die SPD-Landtagsfraktion führt der verheiratete Vater von drei Kindern seit April 2018. Zuvor war der Rechtsanwalt von 2010 bis 2017 Justizminister in Nordrhein-Westfalen. Dem Düsseldorfer Landtag gehört Kutschaty seit 2005 an.
Die einst mächtige SPD an Rhein und Ruhr sitzt im Düsseldorfer Landtag seit ihrer Niederlage bei der NRW-Wahl 2017 in der Opposition. Damals verlor die rot-grüne Landesregierung unter der SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ihre Mehrheit. Stärkste Partei im einstigen Stammland der SPD wurde die CDU unter ihrem Spitzenkandidaten Armin Laschet, der im Juni 2017 zum Ministerpräsidenten des bevölkerungsreichsten Bundeslands gewählt wurde.