Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat die Entscheidung der Unionsparteien über die Kanzlerkandidatur von CDU-Chef Armin Laschet begrüßt. Es sei „gut, dass jetzt eine Entscheidung da ist“, sagte Günther am Dienstag in Kiel. Er freue sich „ausdrücklich“ darüber, dass diese zugunsten von Armin Laschet ausgefallen sei, und habe dessen Kandidatur persönlich unterstützt. Zugleich zolle er auch Markus Söder „großen Respekt“ für sein Verhalten der vergangenen Tagen.
Die Debatte innerhalb der Union um die Kandidatur sei in seinen Augen kein Fehler gewesen, sondern „ein Zeichen gelebter Demokratie“, sagte Günther vor Journalisten. Zu dieser gehörten Diskussionen, auch über Personen. Zur Demokratie gehöre aber auch, diese durch Mehrheitsentscheide zu beenden. Die Frage, ob Laschet oder Söder der bessere Kandidat seien, sei in der CDU „umstritten“ gewesen, fügte Günther an. Das gelte auch für seinen eigenen Landesverband.
Er sei zugleich „sehr, sehr optimistisch“, dass CDU und CSU nach der Entscheidung für Laschet Geschlossenheit herrsche. Der „weit überwiegende Teil“ der Mitglieder und Wähler sei „erleichtert“, betonte Günther, der auch Landeschef in Schleswig-Holstein ist.
Der Kieler Regierungschef begründete seine eigene Unterstützung der Kandidatur Laschets unter anderem mit dessen nationalem und europäischen „Blick über den Tellerrand“. Laschet habe über Jahre hinweg verlässlich bewiesen, dass er „für Europa brennt“, fügte Günther an. Dies sei für einen Bundeskanzler unverzichtbar, da dieser „eine unglaublich wichtige Funktion in Europa“ einnehme. Bei der Abwägung über die unbestrittenen Qualitäten der beiden Kandidaten habe dies „für mich persönlich den Ausschlag gegeben“.