Fans zählen bereits die Wochen, schließlich ist es schon im November so weit: Nach der verschobenen Fußball-Europameisterschaft im Vorjahr und der Frauen-Fußball-Europameisterschaft diesen Sommer wartet mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar bereits das dritte Großevent innerhalb von nur eineinhalb Jahren. Das Turnier bringt für den Fußball mehrere Premieren.
Die erste davon betrifft die Austragung selbst. Diese findet erstmals in einem Land am Persischen Golf statt. Die dort im Sommer vorherrschenden Temperaturen haben eine Verschiebung in den Herbst notwendig gemacht, um die Sportler vor der Hitze zu schützen. Nichtsdestotrotz erwarten die Fußballer in Katar gekühlte Stadien, die einen reibungslosen Ablauf bei rund 26 Grad garantieren sollen. Der ungewohnte Termin hat die Fußball-Ligen jedoch dazu gezwungen, ihren Ablauf neu zu organisieren. Erstmals werden die Fans der Bundesliga daher eine zweimonatige Winterpause erleben.
Hansi Flick hat das Team wiederbelebt
Die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat mit dem neuen Bundestrainer Hansi Flick den Neustart gewagt. Der ehemalige Assistent von Joachim Löw galt bereits in der Vergangenheit als der eigentliche Erfolgstrainer im Hintergrund beim letzten Weltmeistertitel in Rio. Nach seinem internationalen Durchbruch als Trainingsleiter des FC Bayern München galt Flick als idealer Kandidat für die Nachfolge seines ehemaligen Chefs. Als Joachim Löw seine Karriere als Nationaltrainer beendete, übernahm Flick. Bisher konnte dieser alle Erwartungen erfüllen.
Nach neun Siegen und vier Remis in insgesamt 13 Spielen unter seiner Regie, gilt Deutschland jetzt auch wieder bei den Experten als Mitfavorit auf den Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. So liegt Deutschland derzeit bei den Betway Fußball Wetten mit einer Quote von 11,0 (Stand 25.08.) auf Platz sechs der Favoritenliste. Brasilien gilt als Top-Favorit, noch vor Titelverteidiger Frankreich, England, Argentinien und Spanien. Die Niederlande, Portugal und Belgien haben Außenseiterchancen. Die bisherigen Erfolge der noch kurzen Ära Flick haben auch die Hoffnungen der Fans auf einen Erfolg in Katar geweckt.
Die Anhänger schöpfen wieder Hoffnung
Während in den letzten Jahren zumeist Lethargie vorherrschte, scheinen nun die Anhänger wieder frohen Mutes zu sein. Dies zeigt sich auch in den Ergebnissen einer aktuellen Befragung aus dem Juni dieses Jahres. Dort gaben fast 30 Prozent der Befragten der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft gute Chancen, den Titel in Katar zu gewinnen. Noch überwiegen die Skeptiker, doch das kann sich nach einem erfolgreichen Turnierstart schnell ändern. Schließlich gilt es für Deutschland sich nicht nur zu beweisen, sondern auch alte Qualitäten neu zu beleben. Jahrzehntelang galt das Team als klassische Turniermannschaft, die sich im Laufe eines Events von Spiel zu Spiel steigern kann. Die Chancen für ein großes Comeback im internationalen Fußball sind jedenfalls da, jetzt gilt es die Gruppenspiele gegen Spanien, Costa Rica und Japan erfolgreich über die Bühne zu bringen.
Zunächst geht es am Mittwoch, dem 23. November, um 14.00 Uhr, gegen Japan, bevor am Sonntag, dem 27. November, um 20.00 Uhr Spanien gegen Deutschland auf dem Programm steht. Den Abschluss der Gruppenspiele bildet die Begegnung gegen Costa Rica, wie das ZDF berichtete. Dieses findet am Donnerstag, dem 1. Dezember, um 20.00 Uhr, statt. Alle Spiele mit deutscher Beteiligung werden auf den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF zu sehen sein.
Das freut die Fußballfans, schließlich wandern in letzter Zeit immer mehr Rechte an kostenpflichtige Anbieter ab. Das zeigt sich auch bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland, die 2024 stattfinden wird. ARD und ZDF konnten sich lediglich die Rechte für 34 von 51 Spielen sichern. Der Rest wird bei RTL beziehungsweise bei der Streaming-Plattform Magenta-TV zu sehen sein.
Ende der Abseits-Diskussionen?
Doch bevor es so weit ist, feiert in Katar die neue halbautomatische Abseits-Technologie ihre Premiere. Dies ist bereits der zweite Einsatz einer technischen Lösung, nach dem Video-Schiedsrichter. Dieser kam erstmals bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland 2018 zum Einsatz und hat sich seither im Wesentlichen bewährt. Nun sollen ein Sensor im Ball und insgesamt zwölf Kameras dafür sorgen, dass die Streitigkeiten rund um das Thema Abseits, der Vergangenheit angehören.
Doch auch bei den menschlichen Schiedsrichtern gibt es eine Premiere. Erstmals setzt die FIFA in Katar Schiedsrichterinnen ein. Die drei Frauen werden gemeinsam mit ihren Assistentinnen mehrere Begegnungen leiten. Damit stehen nicht nur mehr die Fußballer im Mittelpunkt, sondern auch die Spielleiterinnen.
Die deutschen Stars werden sowohl hier zu Lande als auch in Katar ordentlich von Fans gefeiert werden. Stürmerstar Robert Lewandowski wünscht sich manchmal mehr Anonymität, um unerkannt spazieren gehen zu können, doch auch in Katar wird ihm dieser Wunsch nicht erfüllt werden. Wenn am 20. November das Eröffnungsspiel angepfiffen wird, blickt die ganze Sportwelt auf den grünen Rasen und wartet gespannt darauf, wer am 18. Dezember zum neuen Fußball-Weltmeister gekürt wird.