Immer mehr Details rücken in den Vordergrund. Nun vermuten Angehörige, dass drei der 39 Todesopfer aus Vietnam stammen könnten.
Darunter die 26-jährige Pham Thi Tra My. Zwei Stunden bevor der Container in Purfleet angekommen ist, soll sie ihre letzte Nachricht an ihre Eltern versendet haben: „I am really, really sorry, Mum and Dad, my trip to a foreign land has failed. I am dying, I can’t breathe. I love you very much Mum and Dad. I am sorry, Mother.“, so die BBC.
Ihr Bruder Pham Ngoc Tuan teilte der BBC mit, dass seine Schwester 30.000 Pfund an die Menschenhändler bezahlt haben soll. Am 23. Oktober soll sie auf dem Weg von Vietnam nach Großbritannien abgetaucht sein. „Wir konnten sie seitdem nicht mehr kontaktieren.“, so der Bruder. Pham Thi Tra My kommt aus Can Lộc, ein Landkreis in der Provinz Hà Tĩnh in der Region North Central Coast in Vietnam.
Die britische Polizei hat im Zusammenhang mit den Mordermittlungen zum Fund von 39 Toten in einem Kühllaster zwei weitere Verdächtige festgenommen. Bei ihnen handelt es sich um einen 38 Jahre alten Mann und eine 38-jährige Frau. Ihnen werden Menschenhandel, sowie Totschlag in 39 Fällen vorgeworfen, so die britische Polizei.
Die Leichen der Opfer werden derzeit in einem Krankenhaus in Chelmsford obduziert. Bereits am Donnerstagabend wurden die ersten elf Toten in die Klinik gebracht.
Laut der BBC soll der Container am 15. Oktober die irische Stadt Monaghan in Richtung Norden verlassen und die Grenze zu Nordirland überquert haben, dass geht aus Aufzeichnungen der GPS-Daten hervor. Anschließend soll der Container zurück in südlicher Richtung nach Dublin transportiert worden sein. Von dort aus überquerte er in der Nacht den irischen See nach Holyhead in Wales. Am Abend des 16. Oktobers befand sich der Container von Dover auf dem Weg nach Calais. Zwischen dem 17. und 22. Oktober soll der Container in mehreren Städten, unter anderem in Dunkirk, Bruges und Lille unterwegs gewesen sein. Am 22. Oktober überquerte er zum letzten Mal von Zeebrügge aus die Nordsee nach Purfleet.
