Die Tafelhalle in der Äußere Sulzbacher Straße 62, startet mit ihrer dritten Produktion der Saison ins neue Jahr. Die Tanztheaterproduktion „Madame Bovary, it’s me too“ der Choreografin Susanna Curtis behandelt den Roman „Madame Bovary“ von Gustave Flaubert. Die Premiere findet am 30. Januar um 20 Uhr statt.
Susanna Curtis erforscht mit ihrem Ensemble Curtis & Co. – dance affairs tänzerisch und schauspielerisch die Lebensgeschichten und Schicksalsschläge der fünf Hauptcharaktere des weltberühmten Romans.
Es eröffnet sich dabei der Flaubertsche Kosmos, in dem jede Figur mit ihrem ganz eigenen Charakter und die zwischenmenschlichen Beziehungsgeflechte erzählt werden. „Madame Bovary, c’est moi“, sagte Flaubert, als er gefragt wurde, welche Inspirationsquelle seine Heldin hat.
In uns allen steckt, so die Choreografin Curtis, ein bisschen etwas der Figur Bovary. Es ist die ewige Suche nach einem erfüllteren, aufregenderen Leben und es ist eine Sehnsucht, dem öden Alltag zu entfliehen. In der heutigen Zeit kommt der Drang zur Selbstinszenierung – analog wie digital – verstärkend hinzu.
Susanna Curtis betrachtet den Roman aus dem Jahre 1856 mit einem Blick aus dem 21. Jahrhundert und versetzt ihn somit in einen aktuellen Diskurs. Auf der Bühne erkunden zwei Frauen und drei Männer ihr eigenes Verhalten in einer Welt, die durch political correctness, gender fluidity und #MeToo geprägt ist.