In der andauernden Diskussion um ein Tempolimit auf Autobahnen hat der größte Automobil-Club „ADAC“ seine jahrzehntelange ablehnende Haltung wohl aufgegeben.
„Unsere Mitglieder positionieren sich in eigenen Umfragen zum Tempolimit auf Autobahnen nicht mehr eindeutig. Sie sind stattdessen wie die Gesellschaft insgesamt in Befürworter und Gegner des Tempolimit gespalten. Der ADAC ist ein Verein und insofern seinen Mitgliedern verpflichtet, der starken Polarisierung Rechnung zu tragen. Wenn darüber hinaus die Faktenlage bezüglich der Wirkungen eines Tempolimits unklar und teilweise widersprüchlich ist, ist eine neutrale Position eine logische Konsequenz“, erklärt ADAC Vizepräsident für Verkehr, Gerhard Hillebrand.
Der ADAC selbst wird das Thema umfangreich wissenschaftlich aufbereiten, um eine belastbare Entscheidungsgrundlage zu haben. Richtig bleibt, dass Autobahnen die sichersten Straßen in Deutschland sind. Dort werden pro Jahr etwa ein Drittel aller Kraftfahrzeugkilometer gefahren. Der Anteil der Verkehrstoten aber ist im Vergleich dazu mit rund 13 Prozent unterdurchschnittlich.
Gerhard Hillebrand weiter: „Wichtig ist es, Grenzen und Möglichkeiten eines Tempolimits für die Verkehrssicherheit und den Klimaschutz genau zu untersuchen. Insbesondere hinsichtlich der Wirkungen auf die Verkehrssicherheit liegen die heutigen Schätzungen noch weit auseinander.“