Schriftstellerin Donna Leon (77) passt ihr neuestes Werk der aktuellen Corona-Pandemie an. Ihren neuesten Krimi rund um den Commisasario Guido Brunetti schrieb sie nun kurzerhand um. Die Covid-Zäsur sei so gewaltig, dass man sie nicht ignorieren könne, erklärte die US-Schriftstellerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
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Die Covid-Zäsur könne nicht ignoriert werden
Deshalb erfährt ihr venezianischer Ermittler in seinem 30. Fall die Pandemie hautnah: „Brunetti schreckt darin vor einem Bahnhof voller Touristen zurück.“ Da diese Situation allerdings im Jahr 2021 nicht mehr stimmig sein werde, wolle sie das Erlebnis als Erinnerung beschreiben. „Jetzt meidet er den Bahnhof, weil alle Touristen verschwunden sind und ihn das so sehr befremdet“, erklärt Leon und fügt hinzu: „In meinen Büchern gibt bis heute kein einziges Detail über den Zeitpunkt der Handlung Aufschluss, es gibt keinerlei Bezüge zu politischen, ökologischen oder historischen Ereignissen. Brunetti lebt in einer zeitlosen Blase.“ Doch die Covid-Zäsur sei so gewaltig, dass sie diese nicht ignorieren könne.
Sie selbst erlebte die Corona-Pandemie in der Schweiz, worüber sie froh sei: „Ich bin 77 Jahre alt und möchte in keinem Land sein, in dem Menschen meines Alters so hohen Risiken ausgesetzt sind.“ Der 30. Brunetti-Krimi soll kommendes Jahr erscheinen.