Ältere Kinder haben häufiger Antikörper gegen das Coronavirus

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Symbolbild: Coronavirus

Im Rahmen der Studie „C19.CHILD Hamburg“ des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) werden 6.000 gesunde und chronisch kranke Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren auf die Häufigkeit und Schwere einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus untersucht. Rund sechs Wochen nach dem Studienstart liegen nun erste Zwischenergebnisse der Studie vor: Bei 3.107 Probanden konnte kein Virus im Nasen-Rachen-Abstrich per PCR nachgewiesen werden, bei 2.436 Kindern und Jugendlichen wurde ein Antikörpertest gegen das „SARS-CoV-2“ durchgeführt, 36 Kinder und Jugendliche waren positiv.

„Unsere Studie hat eine außerordentlich große Unterstützung aus der Hamburger Bevölkerung, vielen Stiftungen und Sponsoren erfahren. Bis heute haben 5.000 Kinder und Jugendliche daran teilgenommen. Innerhalb weniger Wochen hat ein Team von über 100 Ärzten, Pflegenden, Studierenden, Labormedizinern, Statistikern und Wirtschaftswissenschaftlern einen großen Datensatz ermittelt. Erste Auswertungen zeigen, dass nur 1,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen Antikörper gebildet haben und wir weit von einer Herdenimmunität entfernt sind“, sagt Prof. Dr. Ania C. Muntau, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKE, die die Studie gemeinsam mit Prof. Dr. Søren W. Gersting, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, und Prof. Dr. Thomas S. Mir, Klinik und Poliklinik für Kinderkardiologie, leitet.

Für eine erste Studienphase im Zeitraum vom 11. Mai bis 5. Juni wurden zunächst Daten zur Häufigkeit von „COVID-19“-Infektionen bei gesunden und chronisch kranken Kindern und Jugendlichen ausgewertet. Bei den Kindern und Jugendlichen wurde ein Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt, um festzustellen, ob eine akute Infektion mit dem „SARS-CoV-2“-Virus vorliegt. Außerdem wurde eine Blutentnahme zur Bestimmung von Antikörpern gegen das Virus angeboten, um zu prüfen, ob der Proband sich bereits mit dem Virus auseinandergesetzt hat. Bisher liegen 3.107 Nasen-Rachen-Abstriche und 2.436 Antikörperbefunde vor.

Die Studienteilnehmer stammen aus allen Hamburger Stadtteilen und setzen sich aus 46,4 Prozent weiblichen und 53,6 Prozent männlichen Probanden aller Altersgruppen zusammen. Im Schnitt sind die Teilnehmenden 7,4 Jahre alt. Bei 36 von 2.436 Kindern konnten Antikörper im Blut nachgewiesen werden, dies entspricht bei Berücksichtigung der Genauigkeit des Tests 1,2 bis 1,5 Prozent. Keines der bis zum 6. Juni untersuchten Kinder hatte einen positiven Nasen-Rachen-Abstrich, somit lag bei keinem der Teilnehmenden eine akute Infektion mit dem „SARS-CoV-2″-Virus vor. „Daraus können wir schlussfolgern, dass die Lockdown-Maßnahmen für die Kinder und Jugendlichen in Hamburg erfolgreich waren“, erklärt Prof. Muntau.

Auffällig ist, dass die positiv getesteten Kinder im Schnitt älter als der Durchschnitt sind. Wenn man die Kohorte in zwei Gruppen teilt, ergeben sich in der Altersgruppe von 0 bis 9 Jahren 1 Prozent positive Antikörpernachweise und in der Altersgruppe von 10 bis 18 Jahren 2 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, einen positiven Antikörpertest zu haben, steigt bei den Kindern der „C19.CHILD Hamburg-Studie“ mit zunehmendem Alter, und zwar mit jedem Lebensjahr um 8 Prozent.

Unter den Probanden waren 964 Kinder und Jugendliche mit chronischen Vorerkrankungen, davon beispielsweise 300 Kinder mit einer onkologisch-hämatologischen Erkrankung, 200 mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems, 150 mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie 150 mit Nierenerkrankungen. „Interessanterweise sehen wir einen Unterschied in der Häufigkeit des Antikörpernachweises zwischen den beiden Gruppen mit und ohne Vorerkrankungen – bei Kindern mit Vorerkrankungen sind es 1 Prozent, bei Kindern ohne Vorerkrankungen 1,7 Prozent. Warum das so ist, werden wir im weiteren Verlauf untersuchen“, erklärt Prof. Muntau.

Die positiv getesteten Kinder werden nun in einer Follow-up-Phase über einen Zeitraum von sechs Monaten begleitet.

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