FÜRTH. Die Corona-Krise bedeutet nun auch das Aus für eine der größten Straßenkirchweihen Deutschlands und das Herzensfest aller Fürther: Die Michaeliskirchweih 2020 muss aufgrund der gestern getroffenen Regelungen in Berlin und München, Großveranstaltungen noch bis Ende Oktober auszusetzen, pausieren.
Eine bittere Nachricht auch für den Fürther Oberbürgerbürgermeister Thomas Jung und den „Kärwareferenten“ Horst Müller: „Wir sind sehr enttäuscht, dass wir dieses Jahr unser schönstes und beliebtestes Fest nicht feiern können. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen und immer weiter zurückgehender Zahlen hatten wir noch Hoffnung. Wir finden es sehr schade, dass sich die Bundeskanzlerin und der bayerische Ministerpräsident jetzt schon festgelegt haben.“
Sorge bereitet Jung und Müller dabei nicht nur, dass sich die Stadt Anfang Oktober völlig ungewohnt präsentieren wird, dass sich kein Erntedankfestzug durch die Straßen bewegt und die Fürther und ihre Gäste auf viele beliebte Rituale rund um die Kärwa verzichten müssen. Die Situation der Schaustellerfamilien, die seit Jahrzehnten den Charakter der Veranstaltung prägen, bleibt weiter „ohne Perspektive und sie alle sehen schweren Zeiten entgegen.“
Um doch noch ein wenig vom diesmal verlorenen Kärwagefühl retten zu können, wird im Fürther Marktamt an Alternativlösungen gearbeitet. Aber: „Ein Ersatz für unsere geliebte „Königin“ kann das natürlich nicht sein.“