Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich anlässlich einer Veranstaltung zum Holocaust gegen jede Form von Ausgrenzung und Diskriminierung gewandt. „Nie wieder Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Hass“, forderte Maas am Donnerstag in einer Rede für die Berliner Plenartagung der International Holocaust Remembrance Alliance. Er ging dabei auch auf die aktuelle Rassismusdebatte in den USA nach der Tötung von George Floyd durch einen Polizisten ein.
„Nie wieder“ sei nach dem Holocaust einer der Leitsätze der deutschen Außenpolitik geworden, hob Maas hervor. „75 Jahre nach der Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager kommt uns Deutschen eine besondere Verantwortung dafür zu, die Erinnerung an die Überlebenden wachzuhalten.“
Umso schlimmer seien „die Angriffe rechtsextremer Terroristen in deutschen Städten wie Hanau, Halle und Kassel“, mit denen „die tödliche Geschichte eines zunehmenden Rassismus und Antisemitismus“ weitergehe. „Es begann mit Worten. Worten, die Vorurteile schüren und in Gewalt münden – damals wie heute“, warnte der Außenminister.
„Dagegen hilft nur, aufzustehen und die Stimme gegen Diskriminierung und Hass zu erheben. So, wie es Millionen Menschen auf der ganzen Welt getan haben, als sie sich nach der rassistischen Tötung George Floyds zu friedlichen Protesten versammelten“, sagte Maas weiter.
Die Berliner Plenartagung der International Holocaust Remembrance Alliance beginnt am Montag. Die Rede von Maas wurde vorab aufgezeichnet und veröffentlicht.