Ab 01. Juli könnten Verbraucher an der Supermarktkasse womöglich weniger tief in den Geldbeutel greifen müssen als bisher. Die Koalition hat zur Abfederung wirtschaftlicher Folgen der Corona-Pandemie eine Senkung der Mehrwertsteuer ab kommendem Monat beschlossen – bis Ende des Jahres. Die Mehrwertsteuer soll vorläufig von 19 auf 16 Prozent sinken und der ermäßigte Satz von sieben auf fünf Prozent.
Werden die unterschiedlichen Waren im Supermarkt, Möbelhaus oder in sonstigen Läden aber tatsächlich billiger? Und wenn ja, um wie viel? Das ist bisher nicht genau klar. Kunden würden sich sicherlich wünschen, dass Händler, die die Mehrwertsteuer zahlen, die Senkung in vollem Maß direkt an Verbraucher weitergeben. Es bleibt aber abzuwarten, ob dies tatsächlich so geschehen wird, locken doch höhere Gewinnspannen für Unternehmen. Wer ab Juli einkaufen geht, der zahlt zumindest im besten Fall weniger als noch im Juni.
Einige Beispiele
Angenommen der Brutto-Wocheneinkauf bei Rewe, Lidl, Edeka und Co. beträgt rund 100 Euro und besteht nur aus Artikeln, die nicht dem gemäßigten Satz unterliegen. Gibt der jeweilige Anbieter die Senkung in vollem Umfang weiter, sparen Kunden etwas mehr als 2,50 Euro. In diesem Beispiel ließen sich so etwas mehr als 60 Euro im zweiten Halbjahr 2020 sparen. Wird die Senkung beispielsweise nur zur Hälfte weitergegeben, sinkt der gesparte Betrag entsprechend.
Laut dem Fachblatt „Lebensmittel Zeitung“ haben Aldi Nord und Aldi Süd bereits angekündigt, tatsächlich die Senkung weiterzugeben. Lidl und Kaufland kommen ihren Kunden gleichermaßen entgegen.
Soll stattdessen unter gleichen Voraussetzungen ein neues Smartphone für beispielsweise 499 Euro im Einkaufskorb landen, sparen Verbraucher im Idealfall etwas mehr als 12,50 Euro. Ein neuer Fernseher für 1.099 Euro wäre dann rund 27,70 Euro günstiger.