Die geplante vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer wird die Wirtschaftsleistung nach Angaben des Ifo-Instituts in diesem Jahr um 0,2 Prozentpunkte oder 6,5 Milliarden Euro vergrößern. Diese Zahlen aus der neuen Konjunkturprognose trug Ifo-Präsident Clemens Fuest am Montag im Haushaltsausschuss des Bundestags vor, wie das Münchner Institut mitteilte. Zugleich bedeute die Senkung von 19 auf 16 Prozent vom 1. Juli bis zum Jahresende Steuerausfälle von 20 Milliarden Euro.
Hintergrund sei, dass die Nachfrage nach im Inland produzierten Konsumgütern nicht im gleichen Umfang zulege wie die Steuersenkung. „Daraus folgt nicht notwendigerweise, dass die Umsatzsteuersenkung als konjunkturpolitische Maßnahme abzulehnen ist. Man kann die Stützung der Unternehmen und die Entlastung der Konsumenten in der aktuellen Krisensituation durchaus als wünschenswert ansehen, selbst wenn es nicht zu einer starken Ausdehnung des Konsums kommt“, sagte Fuest.
Insgesamt sollten an Konjunkturprogramme jedoch nicht zu hohe Erwartungen gerichtet werden, warnte er. Trotzdem sei es „sinnvoll und notwendig“, die Konjunktur in der Corona-Krise mit Mitteln der Fiskalpolitik zu stützen.