Mel Gibson: Antisemitische Bemerkung kostet ihn jetzt Netflix-Job

Mel Gibson 2017 auf einer Premiere. - tinseltown/shutterstock.com

Eine antisemitische Bemerkung, die Mel Gibson (64, „Die Passion Christi“) 1995 gegenüber Winona Ryder (48, „Stranger Things“) gemacht haben soll, fällt ihm nun erneut auf die Füße. Die jüdische Schauspielerin hat der „Sunday Times“ ein Interview über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus in Hollywood gegeben. In dem Zusammenhang erzählte sie noch einmal, wie Mel Gibson sie in den Neunzigern auf einer Party nach ihrer jüdischen Herkunft gefragt hätte mit den Worten: „Du bist aber kein ‚Oven Dodger‘, oder?“

Eine zutiefst boshafte Bemerkung, für die es keine direkte Übersetzung gibt: Der „Ofen“ spielt in dieser Bemerkung auf die Krematorien der deutschen Konzentrationslager an, „to dodge“ bedeutet im Englischen „sich vor etwas drücken“. Auch ihre homosexuelle Begleitung soll Gibson beleidigt haben, in dem er ihn fragte: „Oh warte, bekomme ich jetzt Aids?“

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Netflix zieht Konsequenzen

Die Anschuldigungen sind nicht neu – Ryder hatte von der extremen Bemerkung schon 2010 gegenüber dem „Guardian“ berichtet. Auch wenn ein Sprecher Gibsons gegenüber der „Sun“ behauptet, die Aussage wäre zu „100 Prozent nicht wahr“, fordern viele Menschen in den sozialen Medien das Karriereende von Gibson. Seinen ersten Job hat der Schauspieler im Zuge der neuesten Empörungswelle bereits verloren: Sein Engagement in der Netflix-Produktion „Chicken Run“ soll gekündigt worden sein, berichtet „The Wrap“.

Es ist nicht das erste Mal, dass Gibson sich wegen antisemitischer Äußerungen in den Schlagzeilen sieht. Als er 2006 wegen Trunkenheit am Steuer von der Polizei angehalten worden war, sagte Gibson Berichten zufolge gegenüber Polizisten: „Juden sind für alle Kriege in der Welt verantwortlich.“ Später führte er diese Aussage auf einen Nervenzusammenbruch zurück. Seine Karriere erholte sich davon nicht.

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