Patientenschützer empört: Regierung hat keine Zahlen zum Corona-Geschehen in Pflegeheimen

Symbolbild: Altenpflegerin und Patient beim Luft schnappen
Symbolbild: Altenpflegerin und Patient beim Luft schnappen

Die Bundesregierung hat offenbar keine Daten zum Corona-Geschehen in deutschen Pflegeheimen vorliegen. Die Linken-Politikerin Pia Zimmermann habe bei der Regierung Zahlen zu Infizierten, Verstorbenen und Genesenen in Pflegeeinrichtungen erfragt, berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am Freitag. Die Regierung konnte demnach keine der Fragen beantworten.

Patientenschützer reagierten empört. „Nach nur wenigen Tagen lagen Zahlen zum Corona-Infektionsgeschehen in der Fleischindustrie vor“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Zeitungen. „Doch wie es bei den über 800.000 Pflegebedürftigen in den Heimen aussieht, ist weiterhin unklar.“

Die Bundesregierung habe nicht verstanden, dass das Virus in der Altenpflege am härtesten zuschlage, sagte Brysch. „Faktenbasierte Hochrechnungen gehen hier von 4500 Toten aus.“

Brysch forderte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, umgehend für eine solide Datengrundlage zu sorgen. Dafür müsse der Minister eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes auf dem Weg zu bringen.

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