Skandal, der: Geschehnis, das Anstoß und Aufsehen erregt.“ Geht es nach dieser Definition des Duden, so können die folgenden Filme wahrlich als Skandalproduktionen bezeichnet werden. Bei ihnen sorgte jedoch nicht der Inhalt oder die Handlung für „Anstoß und Aufsehen“, sondern Geschehnisse und Entscheidungen, die sich vor oder während des jeweiligen Drehs zugetragen haben. Die rangieren von verbotener Liebe über blankem Hass hin zu einem echten Tod.
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Affäre und Liebe
Viele Menschen lernen sich am Arbeitsplatz kennen und lieben, so auch im Schauspielfach. Amor verteilte etwa seine Pfeile fleißig am Set von „Snow White and the Huntsman“. Dabei kamen sich Hauptdarstellerin Kristen Stewart (30) und Regisseur Rupert Sanders (49) sehr nahe – zu nahe. Denn das Problem: Sanders war zu diesem Zeitpunkt verheiratet und hat zwei Kinder, Stewart stellte eine Hälfte des „Twilight“-Traumpaares mit Robert Pattinson (34). Die Konsequenz des doppelten Seitensprungs waren zwei gescheiterte Beziehungen und fassungslose Fans. Über den Film redete jedenfalls niemand.
Nachhaltigere Liebesgefühle gab es derweil an einem anderen Set, die zur Entstehung des berühmten Kofferworts „Brangelina“ führten. Bei „Mr. & Mrs. Smith“ lernten sich Angelina Jolie (45) und Brad Pitt (56) kennen. Die Ehe zu Jennifer Aniston (51) ging zeitgleich in die Brüche – ein Umstand, der vor allem deren Fans bis heute nicht gut über Jolie denken lässt. Und so ist „Mr. & Mrs. Smith“ als jener Film in das kollektive Gedächtnis eingegangen, bei dem Jolie Aniston den Pitt ausspannte.
Hass und Psychoterror
Auch das exakte Gegenteil der Liebe hat aus der Verwirklichung manch eines Films eine skandalträchtige Mammutaufgabe gemacht. Etwa bei Francis Ford Coppolas (81) ohnehin schon vom Pech verfolgten Meisterwerk „Apocalypse Now“. Marlon Brando (1924-2004), der für sein aufbrausendes, uneinsichtiges Temperament bekannt war, hasste seinen Co-Star Dennis Hopper (1936-2010) nach einem Missverständnis regelrecht. Und zwar so sehr, dass er sich weigerte, gemeinsame Szenen auch gemeinsam zu drehen. Coppola musste die beiden Streithähne daher einzeln aufnehmen und sie später per Editing zusammenführen. Gemeinsam am Set waren Hopper und Brando nicht anzutreffen.
Hat der egomanische Filmemacher Stanley Kubrick (1928-1999) die Karriere und gar die psychische Gesundheit von Shelley Duvall (70) ruiniert? Am Set des gemeinsamen Films „Shining“ wurde Duvall, so deutlich muss das gesagt werden, seelisch vom Regisseur misshandelt. Eine Szene soll sie 127 Mal gedreht haben müssen, ehe Kubrick damit zufrieden war, die Tränen und die Verzweiflung der damals 30-Jährigen waren am Ende nicht gespielt. Der Psychoterror soll dafür gesorgt haben, dass Duvall Haarausfall bekam und ernsthaft darüber nachdachte, die Schauspielerei an den Nagel zu hängen. Das tat sie zwar nicht, ihre zarte Seele war danach aber irreparabel geschädigt.
Ethnische Kritik
Nicht erst während des Drehs kann es zu Skandalen kommen. Bei manchen Filmen sorgte auch schon das Casting für Aufruhr. So bei der Moses-Geschichte „Exodus: Götter und Könige“. Dass es darin ausschließlich weiße Hauptdarsteller in Ägypten gab, stieß vielen Kritikern sauer auf. Ethnische Kontroversen traten ebenso bei „The Great Wall“ mit Matt Damon (49) auf, der darin als westlicher Held mal eben das gesamte chinesische Volk rettet. Sogenanntes „White Washing“ warf man auch den Machern von „Ghost in the Shell“ vor. Warum musste die Hauptfigur der Manga- und Animereihe ausgerechnet von Scarlett Johansson (35) dargestellt werden? Diese Frage bestimmte die Berichterstattung rund um den Sci-Fi-Film.
Tod und Tierquälerei
Wenn es um das Wohl von Tieren geht, vertreten die meisten Menschen einen klaren Standpunkt: „Das geht gar nicht!“ Bei „Bailey – Ein Freund fürs Leben“ gelangte ein Video von den Dreharbeiten an die Öffentlichkeit. Darin sieht man, wie ein Hund in einem Wasserstrom panisch um sein Leben schwimmt und immer wieder ins Wasser gedrückt wird. Den Produzenten wurde daraufhin Tierquälerei vorgeworfen, viele boykottierten den Streifen.
Der bis heute denkwürdigste wie tragischste Vorfall, der einen Film gänzlich überschattete, trug sich im März 1993 am Set von „The Crow – Die Krähe“ zu: Hauptdarsteller Brandon Lee (1965-1993) drehte gerade eine Szene, in der sein Charakter erschossen wird. Doch die Requisitenpistole feuerte Trümmer einer Platzpatrone ab, die Lee lebensbedrohlich verletzten. Der Sohn von Bruce Lee (1940-1973) verstarb kurze Zeit darauf im Alter von gerade einmal 28 Jahren im Krankenhaus.