Weniger als 1.000 Euro Rente trotz 40 Beitragsjahren

Symbolbild: Seniorin im Park
Symbolbild: Seniorin im Park

In Deutschland erhalten 2,4 Millionen Rentner trotz 40 oder mehr Beitragsjahren nur eine Rentenzahlung von weniger als tausend Euro im Monat. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die AFP am Donnerstag in Berlin vorlag. Jeder dritte Rentner mit mindestens 40 Beitragsjahren bleibt demnach unter diesem Grenzwert.

Sogar bei mindestens 45 Beitragsjahren erhalten der Antwort zufolge immer noch 814.000 Rentner weniger als tausend Euro. Bei 35 oder mehr Beitragsjahren sind es 3,4 Millionen Menschen.

Mehr als eine Million Rentner mit 40 Beitragsjahren erhalten demnach sogar weniger als 800 Euro monatlich ausbezahlt. Bei 45 oder mehr Beitragsjahren sind es 302.000 Rentner.

Angaben dazu, wie viele der Betroffenen Anspruch auf Grundsicherung im Alter haben, lagen nicht vor, auch nicht zu etwaigen weiteren Einkünften neben der gesetzlichen Rente.

„Löhne und Renten sind vielfach zu niedrig in Deutschland“, erklärte dazu Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch. „Dass Millionen Menschen so wenig Rente erhalten, obwohl sie jahrzehntelang eingezahlt haben, untergräbt das Vertrauen in die gesetzliche Rente“, kritisierte er weiter.

Um die Lage der Rentner mit geringen Einkommen zu verbessern, forderte Bartsch insbesondere „einen gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro und ein deutlich höheres Rentenniveau“. Auch die von der Koalition geplante Grundrente werde sonst nicht für eine hinreichende Verbesserung sorgen. „Niemand soll im Alter von weniger als 1050 Euro netto leben müssen“, forderte Bartsch.

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