Der Vorstand des Bezahldienstleisters „Wirecard“ geht nach einer Mitteilung aus der Nacht von Montag davon aus, dass die Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht bestehen“.
Die Gesellschaft sei bisher von der Existenz dieser Konten ausgegangen und hatte sie als Aktivposten ausgewiesen. Gleichzeitig nahm das Unternehmen die Einschätzung des Geschäftsjahres 2019 zurück. Wie es in der Mitteilung weiter heißt, können mögliche Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse vorausgegangener Geschäftsjahre nicht ausgeschlossen werden.
Schon am Freitag hatten zwei philippinische Banken mitgeteilt, dass der deutsche DAX-Konzern kein Kunde bei ihnen sei. Dokumente externer Prüfer die das Gegenteil besagten, seien gefälscht. Auf den Konten der beiden Banken hätte die Summe eigentlich liegen sollen.
„Wirecard“ konnte bislang keinen Nachweis über das Vorhandensein der 1,9 Milliarden Euro erbringen. Da Wirtschaftsprüfer in der Folge das Testat für den Jahresabschluss verweigerten, könnten Banken nun den Geldhahn abdrehen. Die Aktie ist seit Tagen im Sturzflug.