Im Prozess des Hollywoodstars Johnny Depp gegen die britische „Sun“ haben die Anwälte der Boulevard-Zeitung den Schauspieler in ihrem Abschlussplädoyer scharf angegriffen. Depp sei ein „hoffnungslos Süchtiger“ und nicht in der Lage, „seine Wut zu kontrollieren“, sagte die Verteidigerin Sasha Wass am Montag. Am Dienstag sollen Depps Anwälte ihr Abschlussplädoyer vortragen.
In dem Verfahren in London geht es um einen Artikel der „Sun“ aus dem Jahr 2018, in dem Chefredakteur Dan Wootton die Schriftstellerin Joanne K. Rowling dafür kritisiert, dass sie dem „Ehefrauen-Schläger“ (wife beater) Depp eine Rolle in der Filmreihe „Phantastische Tierwesen“ gegeben habe. Der Artikel bezieht sich auf eine Reihe von Aussagen von Depps Ex-Frau Amber Heard zu dessen gewalttätigem Verhalten.
Dem Gericht läge eine „Fülle an Beweisen“ vor, die Heards Vorwüfe untermauern würden, sagte Wass. Depp und dessen Anwälten warf sie vor, „altmodische Methoden zur Diskreditierung von Frauen“ zu verwenden. Sie hätten Heard als „Goldgräberin und Ehebrecherin“ dargestellt.
Depp und Heard hatten sich 2011 bei den Dreharbeiten zum Film „The Rum Diary“ kennengelernt. Das Paar heiratete im Februar 2015 und ließ sich zwei Jahre später wieder scheiden.