BMW-Chef Oliver Zipse will seinen Konzern und die Vorstandsgehälter nach verbindlicheren Nachhaltigkeitszielen ausrichten. Bis 2030 sollen unter anderem die CO2-Emissionen in der Produktion je Fahrzeug um 80 Prozent sinken, wie Zipse am Montag mitteilte. Fortschritte bei Emissionsminderung und Ressourcenschonung würden jährlich veröffentlicht und „auch in die Vergütung von Vorstand und Top-Management einfließen“, kündigte er an, ohne hier Einzelheiten zu nennen.
Aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden „werden Premium und Nachhaltigkeit in Zukunft mehr denn je untrennbar miteinander verbunden sein“. Entsprechend gelte nun bei BMW die „neue Ausrichtung“ auf überprüfbare Nachhaltigkeitsziele in allen Bereichen des Autobauers von Einkauf über Produktion bis Vertrieb, sagte Zipse in München.
Die strengeren CO2-Vorgaben an die Produktion sehen vor, dass die Werke des Autokonzerns durch die Reduzierung der Emissionen um 80 Prozent im Jahr 2030 nur noch knapp ein Zehntel so viel CO2 pro produziertem Fahrzeug ausstoßen wie im Jahr 2006. Schon ab diesem Jahr will BMW ausschließlich Ökostrom nutzen.
BMW verpflichtet sich außerdem, die CO2-Emissionen in der kompletten Lebensspanne seiner Autos bis 2030 um mindestens ein Drittel zu senken. Das bedeutet, dass ein Fahrzeug des Münchner Herstellers dann von der Lieferkette über die Produktion bis zu seiner gesamten Nutzungsdauer im Schnitt für ein Drittel weniger CO2 verantwortlich sein soll als heute. Dabei sollen auch die Emissionen bei der Kraftstoffherstellung berücksichtigt werden.
Mit Blick auf die CO2-Flottenziele der EU-Kommission liegt BMW in diesem Jahr laut Zipse „voll auf Kurs“. Bis 2030 will der Autobauer demnach über sieben Millionen elektrifizierte Fahrzeuge ausgeliefert haben – zwei Drittel davon sollen reine Elektroautos sein.
Vor dem Hintergrund der energie- und rohstoffintensiven Herstellung der Batterien für Elektroautos müsse „künftig ein sehr viel größeres Augenmerk auf die vorgelagerte Wertschöpfung gelegt werden“, um die selbstgesteckten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, erklärte BMW. Der Konzern kündigte an, den CO2-Fußabdruck als Kriterium für die Vergabe von Aufträgen zu etablieren und seine Wertstoffkreisläufe zu optimieren, um den Anteil recycelter Materialien in Autos zu erhöhen. „Unser Anspruch ist es, die nachhaltigste Lieferkette der gesamten Branche sicherzustellen“, erklärte Zipse.
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