Brasilien: 25 Prozent mehr Regenwald zerstört als im Vorjahreszeitraum

scenic view of rainforest
Symbolbild: Regenwald

Die Zerstörung des brasilianischen Regenwalds durch Abholzung nimmt rasant zu. Wie Brasiliens Institut für Weltraumforschung (Inpe) am Freitag mitteilte, wurde im Amazonas in der ersten Jahreshälfte 25 Prozent mehr Wald zerstört als im Vorjahreszeitraum. Die Abholzung betraf ein Gebiet von 3069 Quadratkilometern. Das ist die höchste Zahl, die die Behörde je erfasst erfasst hat und eine Fläche, die größer ist als das Saarland.

Eine Rekord-Entwaldung gab es laut Inpe auch im  Juni. Allein in diesem Monat sei ein Gebiet von 1034 Quadratkilometern abgeholzt worden. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von elf Prozent. Der Juni markiert auch den Beginn der Trockenzeit, in der wiederum viele Brände ausbrechen und der Regenwald dadurch zusätzlich geschädigt wird. 

Brasiliens Vizepräsident Hamilton Mourão wies am Donnerstag darauf hin, dass Vertreter internationaler Investitionsfonds ihre Beteiligung an Umweltschutzprojekten von „Ergebnissen“ im Kampf gegen die Entwaldung abhängig gemacht hätten. „Es ist nicht wahr, dass wir den Wald zerstören, um Nahrung zu produzieren“, sagte Mourão, der den Nationalrat für das Amazonasgebiet koordiniert.

Umweltschützer warnen schon länger, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den größten Regenwald der Erde werden könnte. Sie machen dafür direkt die Politik des rechtsextremen Staatschefs Jair Bolsonaro verantwortlich. Sie beschuldigen ihn etwa, illegale Rodungen zu fördern, wenn er immer wieder die Legalisierung von Landwirtschaft und Bergbau in geschützten Gebieten fordere. 

Bolsonaro bezweifelt die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel. Der Staatschef hat die finanziellen und personellen Ressourcen für den Umweltschutz bereits drastisch gekürzt.

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