CDU-Abgeordnete werben für Spahn als künftigen Parteichef

Jens Spahn - Bild: REUTERS/Hannibal Hanschke

Mehrere CDU-Politiker werben für eine Kandidatur von Gesundheitsminister Jens Spahn für den Vorsitz ihrer Partei. Spahn sei „eindeutig auf Augenhöhe“ mit den bisherigen Kandidaten, sagte etwa der CDU-Innenexperte Armin Schuster der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ vom Freitag. Der Vorsitzbewerber Norbert Röttgen sieht sich derweil gut im Rennen um den Chefposten.

Die CDU entscheidet auf einem Parteitag im Dezember über die Nachfolge der Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer. Offizielle Bewerber sind bisher NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Röttgen.

Spahn unterstützt im Tandem mit Laschet dessen Kandidatur. Schuster sagte den Zeitungen, er sehe den Gesundheitsminister „nicht in der von ihm selbst gewählten Zurückhaltung, sondern eindeutig auf Augenhöhe mit den anderen Kandidaten“.

Der Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich legte den drei offiziellen Bewerbern den Rückzug nahe. „Laschet, Merz und Röttgen sollten über den Sommer in sich gehen und überlegen, ob sie der Partei wirklich noch den notwendigen Impuls geben können oder nicht doch lieber den Weg frei machen für einen echten Generationswechsel“, sagte er den Zeitungen. Spahn ist 40 Jahre alt. Röttgen, Laschet und Merz sind zwischen Mitte 50 und Mitte 60.

Hennrich verwies auf die guten Umfragewerte sowohl für Spahn als auch für den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Beide hätten in der Corona-Krise „ihre Feuertaufe bestanden“. 

Röttgen sieht sich allerdings keineswegs auf verlorenem Posten. „Wenn ich die politischen Aussagen der drei Kandidaten in den vergangenen zwei Monaten zum Maßstab nehme, dann kann ich bei mir keinen Mangel feststellen“, sagte er dem „Focus“. Er sei angetreten in der Überzeugung, dass die CDU Erneuerung und neue Ideen brauche. „Je näher wir dem Parteitag kommen, desto mehr werden diese inhaltlichen Fragen in den Mittelpunkt rücken.“

Er werde alles daran setzen, „dass die Partei darüber entscheidet, wie sie sich für das nächste Jahrzehnt aufstellen will“, sagte Röttgen dem Magazin weiter. „Denn sowohl der neue Vorsitzende als auch der Kanzler müssen den Anspruch haben, diesen Zeitraum zu prägen.“

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