Corona-Infektionsrate in den USA mit über 53.000 auf neuem Höchststand

Symbolbild: Corona in den USA
Symbolbild: Corona in den USA

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA ist auf einen neuen Höchststand gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 52.898 neue Ansteckungsfälle verzeichnet, wie die Johns-Hopkins-Universität im Bundesstaat Maryland am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der Ausbreitung des neuartigen Virus in den Vereinigten Staaten. US-Präsident Donald Trump hält derweil an den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli fest. 

Die USA sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie heimgesuchte Land der Welt. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle liegt nach Angaben der Universität inzwischen bei 2,68 Millionen. Die Zahl der verzeichneten Todesopfer stieg zuletzt binnen 24 Stunden um weitere 706 und lag damit bei insgesamt 128.028. 

Die Rate der Infektionen hatte in den USA in den vergangenen Wochen wieder deutlich zugenommen. Kritiker bezeichneten deswegen die Lockerungen der Corona-Beschränkungen als voreilig. Diese Lockerungen wurden inzwischen in mehreren Regionen des Landes teilweise wieder rückgängig gemacht. 

So dürfen etwa in Los Angeles und zahlreichen weiteren kalifornischen Städten Restaurants keine Gäste mehr in Innenräumen bewirten. Das Verbot gilt für mindestens drei Wochen, wie Gouverneur Gavin Newsom am Mittwoch sagte. Sie betrifft 19 Verwaltungsbezirke, in denen zusammengenommen mehr als 70 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaates Kalifornien leben. In dem Westküstenstaat hatten Restaurants Ende Mai nach dem Corona-Lockdown wieder öffnen dürfen.

Kalifornien gehört zu einer Reihe von US-Bundesstaaten, in denen die Infektionszahlen wieder hochgeschnellt sind. Auch in Michigan wurden die Bars wieder im Innenbereich geschlossen, Oregon und Pennsylvania führten wieder eine Maskenpflicht ein.

Die US-Öffentlichkeit ist auch bei der Frage der Schutzmasken gespalten. Viele Anhänger Trumps folgten dessen Vorbild und weigerten sich, Mundschutz in der Öffentlichkeit zu tragen. Nachdem aber selbst Vertreter seiner eigenen republikanischen Partei inzwischen umgeschwenkt sind, sagte nun auch der US-Präsident, er habe nichts dagegen, in engen Räumen mit vielen Menschen eine Schutzmaske zu tragen. Einschränkend fügte er aber im Sender Fox News hinzu: „Gewöhnlich bin ich nicht in dieser Lage“.

Wie schon im Februar zeigte sich Trump überzeugt, dass das Virus wieder verschwinden werde. „Irgendwann“ werde dies geschehen, bekräftigte er gegenüber Fox News. 

Große Sorgen gibt es in den USA unterdessen mit Blick auf den Unabhängigkeitstag am Samstag: Am 4. Juli zieht es die US-Bürger zu Familientreffen und Picknicks ins Freie, außerdem gibt es große Feuerwerke. Los Angeles hat die Feuerwerke abgesagt und die Strände am Wochenende gesperrt. 

Dagegen hält Trump an einem großen Feuerwerk am Vorabend des 4. Juli am Mount Rushmore fest, an dem 7500 Zuschauer teilnehmen sollen. Am Unabhängigkeitstag selbst wird er in der Hauptstadt Washington an einer großen Zeremonie teilnehmen, zu der ebenfalls ein großes Feuerwerk geplant ist. 

Die WHO beobachtet die Entwicklungen in den USA, aber auch in anderen Teilen der Welt, mit zunehmender Besorgnis. Mehr als die Hälfte aller weltweit registrierten Infektionsfälle seien im vergangenen Monat gemeldet worden, warnte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch. 

Die Corona-Krise sei „nicht annähernd vorbei“, fügte er hinzu. In den vergangenen acht Tagen habe es im Schnitt täglich 160.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben. Bisher wurden weltweit mehr als 10,5 Millionen Infizierte registriert; mehr als eine halbe Million Menschen starben an den Folgen ihrer Ansteckung.

Besorgniserregend bleibt die Lage auch in Lateinamerika, wo die Zahl der Toten allein in Brasilien am Mittwoch die Marke von 60.000 überschritt. 

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