Corona-Krise in Spanien: Mehr als eine Million Jobs zerstört

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Symbolbild: Coronavirus

Die Corona-bedingte Ausgangssperre in Spanien hat im zweiten Quartal mehr als eine Million Jobs zerstört. Wie am Dienstag veröffentlichte Zahlen des nationalen Statistikinstituts (INE) zeigten, tauchen die Betroffenen aber nicht in der offiziellen Arbeitslosenstatistik auf – weil sie sich wegen der Ausgangsbeschränkungen nicht arbeitssuchend melden konnten. Offiziell stiegen die Arbeitslosenzahlen zwischen April und Juni demnach nur um 55.000 auf insgesamt 3,4 Millionen. Das entspricht einer Arbeitslosenrate von 15,3 Prozent. 

Die offizielle Statistik verkenne die dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den spanischen Arbeitsmarkt, erklärte INE. Das Institut registrierte zwischen April und Juni 1,07 Millionen Arbeitsplatzverluste. Nicht aufgeführt werden in der offiziellen Statistik demnach auch jene Arbeitnehmer, die wegen der Krise beurlaubt wurden. 

Am schwersten von der Krise betroffen war der Dienstleistungssektor, wo laut INE fast 817.000 Arbeitsplätze zerstört worden. Mit 100.000 Arbeitsplatzverlusten heftig betroffen waren demnach auch das Baugewerbe und die Industrie. Weniger stark wirkte sich die Pandemie auf die Landwirtschaft aus, wo laut INE 21.400 Arbeitsplätze verloren gingen.

Den Angaben zufolge sank überdies die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden im zweiten Quartal in „beispiellosem“ Ausmaß. So hätten die spanischen Arbeitnehmer im Schnitt fast 23 Prozent weniger Arbeitsstunden verrichtet als normalerweise. 

Spanien gehört zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern Europas. Die Regierung reagierte auf die Krise mit einer wochenlangen strikten Ausgangssperre. Insgesamt wurden mehr als 272.000 Infektionen registriert, mehr als 28.400 Menschen starben. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) könnte die Arbeitslosenrate in Spanien auf bis zu 20,8 Prozent ansteigen. Die Regierung in Madrid geht von einem Höchststand von 19 Prozent aus. 

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