Lehrer in Florida wollen mit einer Klage die Wiederaufnahme des normalen Schulunterrichts nach den Sommerferien verhindern. Die Klage gegen Gouverneur Ron DeSantis und mehrere Behörden wurde am Montag von der Gewerkschaft Florida Education Association eingereicht, die rund 140.000 Lehrer vertritt. Darin heißt es, Schulen müssten eine „sichere“ Umgebung sein, doch sei das Coronavirus in Florida „außer Kontrolle“.
Der Bundesstaat im Südosten hatte sich in den vergangenen Monaten zu einer der am schwersten von der Pandemie betroffenen Regionen der USA entwickelt. Allein am Montag wurden dort mehr als 10.000 weitere Infektions- und 90 neue Todesfälle gemeldet. Die Zahl der registrierten Corona-Toten in Florida liegt inzwischen bei mehr als 5000. Dennoch will der Gouverneur nach den Ferien den regulären Schulbetrieb wiederaufnehmen lassen.
Der Republikaner DeSantis argumentiert, Kinder und Jugendliche seien weniger anfällig für die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19. Dabei ließ der Parteikollege von Präsident Donald Trump unerwähnt, dass mit dem Coronavirus infizierte Menschen auch ohne Symptome den Erreger übertragen können. Auch Trump dringt auf die Wiedereröffnung der Schulen nach den Ferien. Der Präsident drohte sogar mit einer Kürzung der Bundesmittel für Schulen, welche ihre Öffnung verweigerten.
Die USA sind das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Am Montag wurden dort am siebten Tag in Folge mehr als 60.000 neue Infektionsfälle verzeichnet. Laut jüngsten Zahlen der Johns-Hopkins-Universität wurden binnen 24 Stunden weitere 61.288 Ansteckungen registriert. Die offizielle Gesamtzahl der Infektionen liegt bei 3,82 Millionen.
Auch wurden nach Angaben der Hochschule zuletzt weitere 488 Todesfälle in den USA innerhalb eines Tages gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Todesopfer der Pandemie in den Vereinigten Staaten stieg damit auf knapp 141.000.