Deutsche Bahn kauft 30 neue ICE-Hochgeschwindigkeitszüge für eine Milliarde Euro

ICE mit dem Logo der Deutschen Bahn (über bilderstoeckchen - Adobe Stock)
ICE mit dem Logo der Deutschen Bahn (über bilderstoeckchen - Adobe Stock)

Die Deutsche Bahn treibt ihre Milliardeninvestitionen voran und erweitert kurzfristig ihre ICE-Flotte: Hersteller Siemens soll der Bahn 30 weiterentwickelte Hochgeschwindigkeitszüge des bereits eingesetzten Typs ICE 3 für insgesamt eine Milliarde Euro liefern, wie Bahnchef Richard Lutz und Siemens-Vorstandsvize Roland Busch am Mittwoch in Berlin sagten. Demnach sollen Ende 2022 die ersten Züge auf der Schnellstrecke zwischen Köln und München fahren.

Die Bahn habe „konkret Bedarf für Hochgeschwindigkeitszüge“, sagte Lutz und sprach von einer „Rekordgeschwindigkeit zwischen Bestellung und Lieferung“. Die Bahn hatte den Auftrag nach eigenen Angaben Ende vergangenen Jahres ausgeschrieben, nachdem die Bundesregierung die Mehrwertsteuersenkung für Fernverkehrstickets angekündigt hatte. Neben den bestellten 30 Zügen gibt es demnach die Option auf weitere 60 Fahrzeuge.

„Die wichtigste Anforderung bei dem ICE-Auftrag war, dass die Züge sehr schnell auf die Schiene kommen“, sagte Busch – das sei durch Nutzung der bestehenden und flexiblen Velaro-Plattform des ICE 3 möglich. Die neuen Züge sollen Bahnfahrern trotz Ausnutzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 300 Stundenkilometern vor allem besseren Mobilfunk- und Internetempfang bieten.

Eigentlich verfolgt die Bahn bei ihren Neuanschaffungen derzeit mit zahlreichen bestellten ICE der vierten Generation eine andere Strategie: Der ICE 4 hat mit gut 800 Sitzplätzen fast doppelt so viele wie der neu aufgelegte ICE 3 – er ist aber deutlich langsamer und nicht primär für den Einsatz auf den Schnellstrecken zwischen Großstädten konzipiert.

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