Drama: Hunderte Elefanten in Botsuana grundlos verendet

Symbolbild: Elefanten

Im südafrikanischen Botsuana sind hunderte Elefanten verendet, ohne dass die Wildhüter eine Erklärung dafür haben. Bisher könnten sie den Tod von 275 Elefanten im bei Touristen beliebten Okavango-Delta bestätigen, in einem Bericht sei aber von 356 Kadavern die Rede, sagte der Leiter der für Wildtiere und Nationalparks zuständigen Behörde, Cyril Taolo, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Ursache sei völlig unklar, nur eine Milzbrand-Vergiftung und Wilderei könnten ausgeschlossen werden.

Nach einem den Medien zugespielten vertraulichen Bericht der Tierschutzorganisation Elephants Without Borders (EWB) wurden seit Mai die Kadaver von 356 Elefanten entdeckt. Mehr als zwei Drittel waren demnach bereits im Mai gestorben, der Tod der restlichen 30 Prozent scheint jüngeren Datums zu sein. Laut dem auf den 19. Juni datierten Bericht könnte das Massensterben vor rund drei Monaten begonnen haben.

Die Elefanten seien offenbar unabhängig von ihrem Alter und Geschlecht betroffen, schreibt EWB-Chef Michael Case in dem Bericht. Sie hätten noch lebende Elefanten angetroffen, die schwach, lethargisch und ausgezehrt gewirkt hätten, berichtete Case weiter. Einige von ihnen wirkten desorientiert und lahmten. „Wir haben einen Elefanten beobachtet, der im Kreis herumlief und es auch trotz der Hilfe anderer Tiere aus seiner Herde nicht schaffte, die Richtung zu wechseln.“

Parkschützer Taolo wies darauf hin, dass alle Kadaver noch ihre Stoßzähne hatten. Es seien Proben zur Analyse der Todesursache nach Südafrika, Simbabwe und Kanada geschickt worden. In Botsuana leben noch rund 130.000 Elefanten in freier Wildbahn, was einem Drittel aller Elefanten auf dem afrikanischen Kontinent entspricht.

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