Ermittlungen zu Hintergründen der Tatmotivation bei Anschlag von Hanau dauern an

Symbolbild: Polizei-Streifenfahrzeuge
Symbolbild: Polizei-Streifenfahrzeuge

Rund fünf Monate nach dem Anschlag von Hanau, bei dem der Täter aus offensichtlich rassistischen Motiven neun Menschen erschoss, gibt es noch offene Fragen. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tatmotivation dauern an, wie die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Martin Hess antwortete, die der „Welt am Sonntag“ vorlag. 

Die konkrete Tatausführung bewertete das Bundeskriminalamt (BKA) von Anfang an als „objektiv rassistisch und rechtsextremistisch“. Demnach werden aber nach wie vor politische Motive, der „psychische Gesundheitszustand“, aber auch „andere Motivlagen einer intensiven Überprüfung“ unterzogen.

Der Täter hatte im Februar in Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln getötet. Später wurden Tobias R. und seine Mutter zu Hause tot aufgefunden. Die Tat löste bundesweit Entsetzen aus. Auf seiner Website hatte R. zuvor ein mehrseitiges Dokument voller Verschwörungstheorien veröffentlicht. In einigen Passagen war die Rede von der „Vernichtung“ bestimmter Ausländer.

Wie die Bundesregierung in der Antwort weiter angibt, war bei dem Täter bereits 2002 eine paranoide Schizophrenie festgestellt worden, die offenbar aber unbehandelt blieb. Das Ergebnis einer forensisch-psychiatrischen Begutachtung befinde sich noch in Bearbeitung. Die Regierung geht demnach davon aus, dass die Ermittlungen insgesamt in diesem Jahr abgeschlossen werden.

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