Nach den verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen in Japan ist die fieberhafte Suche nach Vermissten fortgesetzt worden. An der Suche waren am Montag zehntausende Rettungskräfte beteiligt. Nach Angaben der Behörden wurden mindestens 13 Menschen noch vermisst. Die Zahl der mutmaßlichen Todesopfer stieg auf knapp 50.
Regierungssprecher Yoshihide Suga bestätigte den Tod von 19 Menschen, darunter 14 Bewohner eines überfluteten Pflegeheims. Bei sechs weiteren Opfern stand demnach der ärztliche Totenschein noch aus. Bei weiteren 24 Todesfällen müsse ein direkter Zusammenhang mit den Überschwemmungen noch bestätigt werden, sagte der Sprecher.
Heftige Regenfälle hatten am Samstag in den Präfekturen Kumamoto und Kagoshima auf der südwestjapanischen Insel Kyushu Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Der Fluss Kuma trat über die Ufer, die Wassermassen rissen Autos und Brücken fort und überfluteten Straßen und Ortschaften.
Mehrere Gemeinden waren von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten und nur noch mit Booten und Hubschraubern erreichbar. Die Rettungskräfte hatten weiter Mühe, zu den gestrandeten Einwohnern vorzudringen.
Nach Angaben der Meteorologen sollen die heftigen Niederschläge bis Dienstag anhalten. Sie forderten rund eine halbe Millionen Bewohner der Region auf, sich in Sicherheit zu bringen.
Japan steckt mitten in seiner Regenzeit. In der Zeit kommt es immer wieder zu Überschwemmungen und Erdrutschen, doch hat der Klimawandel die Lage weiter verschärft. 2018 starben allein in den jetzigen Überschwemmungsgebieten mehr als 200 Menschen.