Fridays for Future plant für den 25. September einen neuerlichen globalen Klimastreik. An diesem Freitag sollten bundes- und weltweit erstmals seit dem Ausbruch der Coronakrise wieder reale Protestaktionen stattfinden, teilte die Klimaschutzbewegung am Freitag in Berlin mit. Es handle sich um Demonstrationen, Menschenketten oder auch Kunstaktionen. Hygieneauflagen würden dabei eingehalten.
Fridays for Future hatte sich wegen der aktuellen Coronapandemie in den vergangenen Monaten auf rein virtuelle Proteste beschränkt, um von Politik und Wirtschaft deutlich ehrgeizigere Maßnahmen zum Klimaschutz einzufordern. Das im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 vereinbarte Ziel, die globale Erwärmung auf eineinhalb Grad Celsius zu begrenzen, könne bereits in den kommenden Jahren verfehlt werden, teilte die Organisation mit. Es bestehe dringender Handlungsbedarf.
Die deutschen Fridays-for-Future-Aktivisten kritisierten zugleich die Ausrichtung der in Deutschland und auf EU-Ebene beschlossenen Konjunkturprogramme für die Wirtschaft. Milliarden Euro würden in die klimaschädlichen Erdöl-, Erdgas- und Kohlebranchen investiert.
Fridays for Future wird hauptsächlich von jungen Menschen getragen und organisierte in der Vergangenheit schon mehrfach großangelegte globale Klimastreiks. Die bislang letzte derartige Aktion gab es im November. Laut Organisationen beteiligten sich in Deutschland damals mehr als 600.000 Menschen. Bei einem weiteren globalen Klimastreik im September 2019 waren allein in der Bundesrepublik laut Fridays for Future gar 1,4 Millionen Menschen auf die Straße gegangen.
Auch bei dem neuen Aktionstag im September sind laut Fridays for Future wieder Demonstrationen in hunderten deutschen Städten und Gemeinden geplant. Weltweit sollen Protesten in tausenden Städten organisiert werden. Weitere Details wurden noch nicht mitgeteilt.
Während der Coronakrise beschränkte sich Fridays for Future bisher auf Aktionen ohne Menschenversammlungen. So startete das Netzwerk im April einen „virtuellen Klimastreik“. Teilnehmer wurden etwa aufgerufen, Bilder von Protestplakaten über soziale Medien zu teilen. Zum Auftakt platzierte Fridays for Future zudem tausende handgemalte Protestschildern vor dem Reichstag in Berlin, um für eine ökologische Ausrichtung der Krisenhilfen zu werben.