Mitten in den Sommerferien schockiert ein grausames Verkehrsunglück Frankreich: Fünf Kinder verbrannten auf der „Sonnenautobahn“ A7, als der Familienwagen aus bisher ungeklärten Gründen in Flammen aufging. Der französische Innenminister Gérald Darmanin sprach bei einem Besuch an der Unfallstelle am Dienstagmorgen von einem „besonders dramatischen Unglück“.
Die fünf Todesopfer waren zwischen drei und 14 Jahren alt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Vier weitere Insassen des Wagens – drei Erwachsene und ein sieben Jahre altes Kind – wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Die Leichen der toten Kinder seien so stark verbrannt, dass ihre Identifizierung schwierig sei, sagte Staatsanwalt Alex Perrin.
Das Unglück ereignete sich nach Angaben der Ermittler am frühen Montagabend auf Höhe der Gemeinde Albon bei der Stadt Montélimar. Die neun Familienmitglieder waren mit ihrem Renault-Kompaktvan Richtung Norden unterwegs, als der Wagen Feuer fing. Der Fahrer habe die Kontrolle verloren und der Wagen habe sich überschlagen, sagte der Staatsanwalt. Bevor er bewusstlos wurde, habe der Fahrer noch Zeugen von einem Problem mit den Bremsen berichtet.
„Fünf Kinder sind unter besonders grauenhaften Umständen gestorben“, sagte Innenminister Darmanin. Er rief die Franzosen auf, im Sommer vorsichtiger zu fahren – „besonders wenn Kinder an Bord sind“. Nach Angaben der französischen Verkehrssicherheitsbehörde fahren in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie besonders viele Menschen mit dem Auto.
Kurz vor Ferienbeginn im Juni war die Zahl der Verkehrstoten in Frankreich noch um 29 Prozent gesunken. Im vergangenen Jahr wurden in dem Land laut Innenministerium mehr als 3200 Tote auf den Straßen gezählt.