Ein heftiger Waldbrand in Südwestfrankreich hat Dutzende Menschen zur Flucht aus ihren Häusern gezwungen. Rund ein Dutzend Häuser wurden nach Angaben der Behörden durch das Feuer in der Gemeinde Anglet bei Biarritz beschädigt, mehrere von ihnen sind demnach nicht mehr bewohnbar. Bis Freitagmorgen brachte die Feuerwehr den Brand weitgehend unter Kontrolle, doch warnte Bürgermeister Claude Olive, dass das Feuer jederzeit wieder ausbrechen könnte.
Ab Donnerstagabend mussten alle Häuser zu beiden Seiten des Brandes nach Angaben des Bürgermeisters evakuiert werden, davon betroffen waren rund hundert Menschen. Sie sollten demnach nicht vor Freitagnachmittag in ihre Häuser zurückkehren.
Der Brand in dem für seine Surfstrände berühmten Ort an der Atlantikküste war am späten Nachmittag im dichtbesiedelten Wald der Kleinstadt ausgebrochen und hatte sich trotz des Einsatzes von Löschflugzeugen rasch weiter ausgebreitet. Nach Angaben eines Gemeindesprechers zerstörte das Feuer rund 165 Hektar Fläche. Am Freitag waren noch 130 Feuerwehrleute im Einsatz, um die letzten Glutstellen zu löschen und mögliche neue Ausbrüche zu verhindern.
Die Ursachen des Brandes waren zunächst unklar. Die Region leidet seit Wochen unter extremer Trockenheit, zudem herrschen derzeit Temperaturen von über 40 Grad.
Einwohner von Anglet zeigten sich geschockt über die Geschwindigkeit, mit der sich die Flammen ausgebreitet hatten. „Wir sahen die Flammen am Ende unserer Straße und sprangen sofort in unsere Autos“, berichtete eine Bewohnerin der Nachrichtenagentur AFP.
Eine junge Frau erzählte unter Tränen, wie sie aus der Wohnung ihres Freundes geholt werden musste. Um 20.00 Uhr sei alles noch normal gewesen, eine halbe Stunde später habe es dann plötzlich geheißen: „Alle raus hier“. Die Flammen seien nur noch zehn Meter von ihm entfernt gewesen, sagte ein weiterer Bewohner.