Gold ist seit Jahrtausenden begehrt. Vor etwa 3000 Jahren waren die Ägypter die ersten, die das Edelmetall schürften. Zunächst war Gold in zahlreichen Kulturkreisen gefragt für die Herstellung von Schmuck und zur Verzierung – ab etwa 700 vor Christus wurden aus dem Metall, wie auch aus Silber, die ersten Münzen gegossen. Gold ist selten, relativ einfach zu gewinnen und zu verarbeiten, noch dazu rostfrei – alles Eigenschaften, die es zu einem guten Tauschmedium machen.
Seine zentrale Rolle im monetären System spielte Gold jahrhundertelang. Erst 1971 war es damit vorbei: Die Ära des Gelddruckens begann. 1971 hob US-Präsident Richard Nixon die Goldbindung des Dollar auf – ein drastischer Schritt, begründet damals mit Spekulationen gegen die USA, in Wirklichkeit eher der Tatsache geschuldet, dass Washington zuviel für die Kriege in Korea und Vietnam ausgegeben und zu viele Dollar in Umlauf gebracht hatte.
Sein Ansehen als sichere Anlage büßte Gold allerdings nicht ein. Carlo Alberto De Casa, Autor eines Buches über Gold, begründet das so: „Sehr viel Wert kann in einer kleinen Umgebung gelagert werden.“
Die Produktion von Gold ist die vergangenen Jahrzehnte relativ stabil geblieben – verglichen etwa mit dem Erdöl. Von 2018 bis 2019 stieg die Goldproduktion weltweit nur um etwa ein Prozent, dank Recyclings auf drei Prozent.
Gold hat laut De Casa den Vorteil, „dass es nicht gedruckt werden kann“. Heutzutage werfen die Zentralbanken die Notenpressen virtuell an, indem sie Anleihen abkaufen und so Staat und Wirtschaft Geld zur Verfügung stellen. In den vergangenen Jahren flossen so unvorstellbare Summen in die Märkte. Die Gefahr dabei: der Wert der Währungen sinkt.
Gold hat aber auch gravierende Nachteile: Seine Aufbewahrung bringt keine Zinsen und keine Dividende. Der Kurs schwankt teils erheblich, und beim Kauf und Verkauf fallen teils hohe Gebühren an.
Investorenlegende Warren Buffett zum Beispiel hält gar nichts davon, sein Vermögen in Gold anzulegen. Das Metall „wird in Afrika oder sonstwo ausgebuddelt, dann schmelzen wir es ein, graben ein anderes Loch, vergraben es nochmal und bezahlen Leute dafür, dass sie rumstehen und es bewachen“, sagte er 1998. „Ein Beobachter vom Mars würde sich am Kopf kratzen“ ob dieses komischen Verhaltens. Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes schlug in die gleiche Kerbe: Den Goldstandard nannte er einst „ein barbarisches Relikt“.