„Ich ersticke“: Polizisten nach Tod eines Mannes am Eiffelturm beschuldigt

Symbolbild: Eiffelturm
Symbolbild: Eiffelturm

Fast sechs Monate nach dem Tod eines Franzosen nach einer Polizeikontrolle am Pariser Eiffelturm sind zwei Polizisten der „fahrlässigen Tötung“ beschuldigt worden. Ein drittes Mitglied der Patrouille gilt als Mitwisser, wie es am Donnerstag von Seiten der Justiz hieß. Ein vierter sollte noch angehört werden. Der Vater des toten Motorrad-Lieferfahrers wirft den Beamten „Mord“ an seinem Sohn vor.

Der 42-jährige Cédric Chouviat war im Januar bei einer Kontrolle am Fuße des Eiffelturm mit den Polizisten in Streit geraten. Sie drückten den Familienvater nach bisherigen Erkenntnissen bäuchlings auf den Boden, obwohl er einen Motorradhelm trug. Laut Autopsie erlitt er einen Kehlkopfbruch und wurde zwei Tage später im Krankenhaus für tot erklärt.

Von Experten ausgewertete Ton- und Videoaufnahmen von Handys ergaben, dass Chouviat in den 22 Sekunden seiner Festnahme mehrfach „Stop“ und „Ich ersticke“ zu den Polizisten sagte. Der Anwalt von zwei der Beamten erklärte, die Worte seien wegen des Straßenlärms nicht zu hören gewesen.

In Frankreich hatten zuletzt zehntausende Menschen gegen Polizeigewalt und Rassismus demonstriert. Sie zogen dabei Parallelen zwischen dem brutalen Tod des Afroamerikaners George Floyd, der bei einem Polizeieinsatz in den USA erstickte, und ähnlichen Fällen in Frankreich. Auch Floyd hatte vor seinem Tod mehrfach zu den weißen Polizisten gesagt: „Ich kann nicht atmen.“

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