Kramp-Karrenbauer: Jeder CDU-Vorsitzkandidat hat auch Kanzlerkandidatur im Auge

Annegret Kramp-Karrenbauer - Bild: AFP via glomex
Annegret Kramp-Karrenbauer - Bild: AFP via glomex

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer geht davon aus, dass die Kandidaten für ihre Nachfolge im Parteivorsitz grundsätzlich auch die Kanzlerkandidatur der Union bei der Bundestagswahl 2021 anstreben. Es sei „vollkommen klar“, dass jeder Vorsitzkandidat auf dem CDU-Bundesparteitag im Dezember „natürlich auch das Thema mögliche Kanzlerkandidatur im Auge“ habe, sagte Kramp-Karrenbauer am Sonntag im ARD-„Sommerinterview“.

Es sei dann Sache des neuen CDU-Vorsitzenden, über die Kanzlerkandidatenfrage mit der CSU zu reden, fügte Kramp-Karrenbauer hinzu. Sie habe „keine Signale“ dafür, dass einer der drei bisher bekannten Vorsitzanwärter auf seine Kandidatur beim CDU-Parteitag verzichten wolle. Ihre Kandidatur für den Parteivorsitz haben der nordrhein-westfälische Ministerpräsidenten Armin Laschet, der früheren Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz und der ehemalige Bundesumweltminister Norbert Röttgen erklärt.

Mit Blick auf Äußerungen von CSU-Chef Markus Söder vom Wochenende, der Unionskanzlerkandidat müsse sich in der Corona-Krise bewährt haben, sagte Kramp-Karrenbauer: „Krisenmanagement gehört dazu.“ Aber es gehöre auch dazu, „wann die Weichen nach vorne gestellt werden müssen, wann man für die Zukunft stehen muss“.

„Es gehört dazu ein festes Fundament. Und es gehört dazu die Fähigkeit, auch in schwierigen Zeiten seinen eigenen Kurs beizubehalten und zum Beispiel nicht der Versuchung des Populismus nachzugeben“, betonte Kramp-Karrenbauer. „Das haben die CDU-Kanzlerinnen und -Kanzler immer bewiesen, und das ist für uns ein Kriterium.“

Auf die Frage, ob sie mit diesem Äußerungen nach München schaue, sagte die CDU-Vorsitzende: „Nein, ich gucke in unsere Geschichte und sage, wir hatten ein großes Glück in der Vergangenheit, und es wäre schön, wenn wir das in der Zukunft auch so fortsetzen können.“

Der CSU war insbesondere vor der Landtagswahl 2018 in Bayern eine Annäherung an die Agenda der AfD vorgeworfen worden. Söder hatte im damaligen Wahlkampf den Begriff „Asyltourismus“ gebraucht, dies jedoch später als Fehler bezeichnet.

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