Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat erneut die US-Forderungen nach Wiederaufnahme Russlands in den Kreis der G8-Staaten zurückgewiesen. Für eine russische Mitgliedschaft in dieser Gruppe führender Industriestaaten sehe er „keine Chance“, solange es keine Lösung für die Lage in der Ukraine gebe, sagte Maas der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ und dem Bonner „General-Anzeiger“ (Montagsausgaben).
Russland müsse seinen Beitrag zur Beilegung des Ukraine-Konflikts liefern, was aber nur sehr schleppend passiere, kritisierte der Bundesaußenminister. Russland war 2014 nach seiner völkerrechtswidrigen Annexion der Krim-Halbinsel aus der G8-Gruppe ausgeschlossen worden, die damit zur G7-Gruppe geschrumpft war.
US-Präsident Donald Trump hat wiederholt für die Wiederaufnahme Russlands plädiert. Derzeit haben die USA den Vorsitz der G7 inne. Der Gruppe gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA an.
Ab diesem Montag soll in der Ostukraine eine Waffenruhe gelten. Sie war unter Beteiligung der russischen Regierung ausgehandelt worden. In der Region herrscht seit 2014 Krieg. Russland unterstützt in dem Konflikt die prorussischen Separatisten, welche in Lugansk und Donezk sogenannte Volksrepubliken ausgerufen haben. Mehr als 13.000 Menschen wurden in dem Konflikt bereits getötet.