Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Dienstag ihren Besuch beim bayerischen Kabinett auf Schloss Herrenchiemsee begonnen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, es sei das erste Mal, dass ein Bundeskanzler oder eine Bundeskanzlerin an einer Sitzung des bayerischen Kabinetts teilnehme. Dies sei ein „Signal des neuen Miteinander“.
Merkel berichtete Söder und seinen Ministern zum Auftakt ihrer Gespräche, wie sie als sieben Jahre altes Mädchen auf der Herreninsel gewesen sei. 1961 habe sie mit ihren Eltern und der Großmutter Bayern besucht. Wenige Tage nach ihrer Rückkehr in ihr Zuhause in der DDR sei dann im August 1961 die Mauer gebaut worden und die Familie habe nicht mehr nach Bayern reisen können.
Merkel will mit der bayerischen Landesregierung über die Inhalte der gerade begonnenen deutschen EU-Ratspräsidentschaft sprechen. Kein offizielles Thema des Besuchs sind Spekulationen, CSU-Chef Söder könnte im nächsten Jahr als Kanzlerkandidat der Union antreten. Söder sagte zu der Frage, ob die gemeinsamen Bilder in der prächtigen Umgebung nicht seine Ambitionen unterstreichen: „Das wird immer überinterpretiert.“ Sein Platz sei in Bayern.