Neuer trauriger Rekord bei Coronavirus-Infektionen in den USA

Symbolgrafik: USA mit Viren
Symbolgrafik: USA mit Viren

Das Coronavirus breitet sich weiterhin rasant in den USA aus. Zum zweiten Mal hintereinander überschritt die Zahl der Neuinfektionen landesweit die Marke von 50.000, und auch einzelne Bundesstaaten haben mit ständig neuen Rekordzahlen zu kämpfen. Mit wachsender Sorge blicken Experten auf das verlängerte Wochenende zum Nationalfeiertag am 4. Juli.

Mit 53.069 Fällen binnen 24 Stunden erreichte die Zahl der verzeichneten Neuinfektionen abermals einen neuen Höchststand, wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore mitteilte. Damit wurde der Rekord von 52.898 Neuinfektionen am Vortag nochmals übertroffen. 649 weitere Menschen starben demnach an den Folgen ihrer Infektion.

Insgesamt steckten sich damit bereits über 2,7 Millionen Menschen in den USA mit dem Virus an, die Zahl der Todesopfer stieg auf fast 129.000. Die Vereinigten Staaten bleiben damit weiterhin das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Experten rechnen damit, dass bereits in der kommenden Woche die Marke von drei Millionen Infektionsfällen erreicht wird.

Die Infektionsrate hatte in den USA in den vergangenen Wochen rasant zugenommen. Davon betroffen sind vor allem Bundesstaaten im Süden, aber auch der Westküstenstaat Kalifornien. Experten führen das in erster Linie auf die frühen Lockerungen der Corona-Beschränkungen zurück. Der führende US-Virologe und Präsidentenberater Anthony Fauci warnte, die Zunahme der Fälle gefährde das gesamte Land. Sollte sich nichts ändern, könnte die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 steigen.

In mehreren Regionen des Landes wurden die Lockerungen inzwischen teilweise wieder zurückgenommen oder neue Beschränkungen verhängt. In Texas, das allein 8000 Neuinfektionen verzeichnete, ordnete der als enger Verbündeter von Präsident Donald Trump geltende republikanische Gouverneur Greg Abbott eine Maskenpflicht für alle Bezirke an, in denen mindestens 20 Corona-Infektionen nachgewiesen wurden. Auch verhängte Abbott ein Verbot von Versammlungen mit mehr als zehn Teilnehmern. Zudem gelten nun Abstandsregeln. 

Als weiterer Hotspot gilt Florida, das mit 10.000 Neuinfektionen seinen eigenen Rekord aufstellte. Ebenso wie Trump machte der republikanische Gouverneur Ron DeSantis die vermehrten Tests für den Anstieg verantwortlich – sowie die Unvernunft vieler jüngerer Leute, die Partys feierten und sich am Strand oder in Bars vergnügten, als gäbe es das Virus nicht.

Tatsächlich werden die Infizierten immer jünger: In Texas liegt das Durchschnittsalter inzwischen zwischen 34 und 36 Jahren; in Kalifornien und Arizona ist die Hälfte der Infizierten zwischen 18 und 49 Jahre alt. Als Konsequenz wurden inzwischen die Bars in Texas, Kalifornien und Teilen von Michigan wieder geschlossen; in Florida dürfen sie keinen Alkohol mehr ausschenken.

In den USA begann am Freitag wegen des Nationalfeiertags am 4. Juli ein verlängertes Wochenende. Dies schürte Sorgen, dass die Infektionsraten weiter hochschnellen könnten. Zum Unabhängigkeitstag am Samstag zieht es die US-Bürger zu Familientreffen und Picknicks ins Freie, außerdem gibt es Feuerwerke. Viele Strände wurden für das Wochenende gesperrt, Bars und Restaurants machten dicht. Die kalifornische Metropole Los Angeles sagte zudem die Feuerwerke ab.

Dagegen hält Trump an einem großen Feuerwerk am Freitagabend (Ortszeit) am Mount Rushmore fest, dem gigantischen Monument für frühere US-Präsidenten im Bundesstaat South Dakota. Daran sollen 7500 Zuschauer teilnehmen. Am Unabhängigkeitstag selbst will Trump in der Hauptstadt Washington an einer großen Zeremonie teilnehmen, zu der ebenfalls ein großes Feuerwerk geplant ist. 

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