In einem landwirtschaftlichen Betrieb im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau haben sich mindestens 174 Erntehelfer mit dem Coronavirus infiziert. Der gesamte Betrieb in der Gemeinde Mamming steht nun unter Quarantäne, wie das Landratsamt am Sonntag mitteilte. Damit dürften auch die negativ getesteten Kontaktpersonen das Betriebsgelände nicht verlassen. Betroffen sind insgesamt 480 Beschäftigte sowie die Betriebsleitung.
„Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, müssen wir zum Schutz der Bevölkerung leider diesen Schritt gehen“, erklärte Landrat Werner Bumeder (CSU). Seinen Angaben zufolge überwacht nun ein Sicherheitsdienst die strikte Einhaltung der Quarantäne. Bumeder zufolge stammen die Erntehelfer aus Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Ukraine.
Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) nannte es am Sonntag vor Journalisten in Dingolfing „unwahrscheinlich wichtig“, dass in dem Mamminger Fall umgehend Quaratäne-Maßnahmen umgesetzt worden seien. Huml kündigte zugleich weitere Reihentestungen von Saisonarbeitskräften in anderen landwirtschaftlichen Betrieben an, zunächst in Niederbayern.
Die Behörden hatten in dem landwirtschaftlichen Betrieb eine Reihentestung veranlasst, nachdem am Freitag zunächst sieben Coronafälle unter den Beschäftigten bekannt geworden waren. Bei dieser Reihentestung wurden dann weitere 167 Erntehelfer positiv getestet.
Nach Angaben des Dingolfinger Landrats sollen in dem Erntebetrieb Hygienevorschriften offenbar nicht konsequent umgesetzt worden sein. In der Folge habe es „Vermischungen“ zwischen positiv und negativ getesteten Beschäftigten gegeben. Daher hätten die Behörden die Quarantäne auch auf den gesamten Betrieb ausdehnen müssen.