Der französische Autohersteller PSA hat im ersten Halbjahr wegen der Corona-Krise starke Verluste gemacht, bleibt aber in den schwarzen Zahlen. Der Nettogewinn schrumpfte von Januar bis Ende Juni um 67,5 Prozent auf 595 Millionen Euro, wie PSA mit den Kernmarken Peugeot, Citroën und Opel am Dienstag mitteilte. Der Umsatz sank um 34,5 Prozent auf 25,1 Milliarden Euro.
Opel-Chef Michael Lohscheller erklärte, die Gruppe könne sich vor dem Hintergrund des Corona-Lockdowns „mit ihrer Bilanz sehen lassen“. Der Konzern habe sich „beachtlich behauptet“.
Opel steuerte demnach einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 110 Millionen Euro bei. „Opel ist also nachhaltig profitabel“, und das schon das fünfte Halbjahr in Folge, wie Lohscheller betonte.
Der Opel-Chef warnte gleichzeitig, dass eine nachhaltige Erholung unsicher sei. Niemand wisse, ob ein zweiter Lockdown drohe. „Das könnte zum nächsten empfindlichen Nachfrageeinbruch und Unterbrechungen der Lieferkette führen.“ Opel halte aber an allen wichtigen Projekten fest, etwa an der geplanten Batteriezellfertigung in Kaiserslautern. In Rüsselsheim werde ab 2021 die nächste Generation des Astra produziert. Zugleich werde Opel weitere Märkte erschließen, nach Russland „werden wir unter anderem bald in Japan Fuß fassen“, kündigte Lohscheller an.
PSA-Chef Carlos Taveres lobte die „Widerstandsfähigkeit“ des Konzerns, Ergebnis von „sechs Jahren harter Arbeit“. PSA sei „fest entschlossen“, im zweiten Halbjahr einen „soliden Wiederaufschwung“ hinzulegen.
PSA steckt mitten in der geplanten Fusion mit dem US-italienischen Hersteller Fiat Chrysler. Die Zusammenführung unter dem Namen „Stellantis“ soll laut Tavares bis Ende des ersten Halbjahres 2021 abgeschlossen sein. Damit würde der viertgrößte Automobilhersteller der Welt entstehen.