Ordentlich: Gesetzlich Versicherte zahlen fast 700 Millionen Euro für Hilfsmittel

Symbolbild: Hörgerät

Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr insgesamt fast 700 Millionen Euro aus eigener Tasche für gesundheitliche Hilfsmittel ausgegeben. Sie zahlten 692 Millionen Euro an Mehrkosten etwa für Einlagen, Hörgeräte oder Prothesen, wie es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) heißt.

80 Prozent der GKV-Versicherten erhalten demnach eine mehrkostenfreie Hilfsmittelversorgung durch die gesetzlichen Krankenkassen. Lediglich 20 Prozent zahlen aus eigener Tasche dazu – im chnitt 117,75 Euro. 

Insgesamt gab es dem Bericht zufolge 29 Millionen Hilfsmittelversorgungen mit einem Ausgabevolumen um die 8,6 Milliarden Euro. Über alle Produktgruppen hinweg, also von Inkontinenzhilfen über Armprothesen bis hin zu Gehilfen und Atemtherapiegeräten, wurden bei rund 5,9 Millionen Hilfsmittelversorgungen Mehrkosten dokumentiert. Das entspricht einem Anteil von 20 Prozent an allen Hilfsmittelversorgungen.

Im Vergleich zu einem vorherigen Bericht, der sich auf das zweite Halbjahr 2018 bezog, stieg der Anteil der Fälle mit Eigenkosten der Patienten den Zeitungen der Funke-Mediengruppe zufolge leicht an. Damals habe er noch bei 18 Prozent gelegen.

Vor allem bei Hörgeräten entscheiden sich Betroffene dem GKV-Bericht zufolge häufig für Ausstattungen, die nicht vollständig von der Kasse bezahlt wird. 445 Millionen Euro, also fast zwei Drittel der gesamten Mehrkosten, seien auf Hilfen zum Hören entfallen. 

Die Krankenkassen betonen, dass sich Versicherte freiwillig für Modelle von Hilfsmitteln entschieden, bei denen sie Mehrkosten tragen. „Der perfekte Klang für einen Opernbesuch ist eher eine Komfortleistung, für die dann Mehrkosten anfallen können“, erklärte Gernot Kiefer, der Vizevorsitzende des GKV-Spitzenverbands. Jeder gesetzlich Versicherte habe das Recht auf eine mehrkostenfreie Versorgung auch mit Hörhilfen. Um eine gute Hörhilfe mit der individuell notwendigen Technik zu bekommen, sind keine Mehrkosten notwendig.

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