Die Pläne für einen deutschen Weltraumbahnhof werden laut „Handelsblatt“ konkret. Im Herbst wolle der Industrieverband BDI gemeinsam mit Schiffsbau-Unternehmen ein Konzept für einen Startplatz von Miniraketen vorlegen, berichtete die Zeitung am Sonntag vorab. Von der ursprünglichen Idee eines Standorts an Land – etwa am Flughafen Rostock-Laage – habe sich die Industrie verabschiedet. Nun solle eine Plattform in der Nordsee als Startplatz dienen.
„Wir haben viele Gespräche mit der maritimen Wirtschaft geführt. Eine Offshore-Plattform als Startplatz ist technisch machbar“, sagte der BDI-Weltraumexperte Matthias Wachter dem „Handelsblatt“. Aktuell erarbeite die maritime Wirtschaft die Spezifikation für die Plattform, „die auch ein erstes Preisschild tragen soll“, sagte Wachter. Nach der Sommerpause werde der BDI darüber mit dem Wirtschaftsministerium verhandeln.
Ein Startplatz für Miniraketen ist aus Sicht des BDI notwendig, damit die hiesigen Raumfahrt-Unternehmen auch geschäftlich abheben können. Die Coronakrise hatte die New-Space-Startups dem Bericht zufolge hart getroffen. Inzwischen fördert das Bundeswirtschaftsministerium demnach drei Entwickler von Kleinraketen.