Die seit Tagen auf dem Rettungsschiff „Ocean Viking“ ausharrenden Flüchtlinge dürfen auf Sizilien an Land gehen. Die italienischen Behörden hätten dem Schiff am Sonntag die Erlaubnis erteilt, in Porto Empedocle anzulegen, teilte die Hilfsorganisation SOS Méditerranée mit. Die „Ocean Viking“ habe Kurs auf die sizilianische Hafenstadt genommen und werde voraussichtlich am Montagmorgen dort eintreffen.
Die italienischen Behörden hatten zuvor ein medizinisches Team an Bord der „Ocean Viking“ geschickt, um die Flüchtlinge zu untersuchen. Nach Tests auf das neuartige Coronavirus sollen die Migranten voraussichtlich zunächst auf das italienische Quarantäne-Schiff „Moby Zaza“ in Porto Empedocle gebracht werden.
Nach Angaben von SOS Méditerranée hatten die Behörden in Italien und Malta in den vergangenen Tagen alle Anfragen nach einem Anlegen in einem ihrer Häfen abgelehnt. Die „Ocean Viking“ hatte daraufhin den Notstand ausgerufen, da sich die Lage an Bord zugespitzt hatte. Die Hilfsorganisation berichtete von mehreren Suizidversuchen.
Die Flüchtlingshelfer hatten die Migranten nach eigenen Angaben zwischen dem 25. und 30. Juni aus dem Mittelmeer gerettet. Unter ihnen sind demnach auch 25 Minderjährige.