„Schlimmsten Wildtierkatastrophe“: Fast drei Milliarden tote und vertriebene Tiere nach Buschbränden in Australien

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Symbolbild: Eines Lauffeuers im Wald

Bei wochenlangen verheerenden Buschbränden in Australien sind um den Jahreswechsel knapp drei Milliarden Tiere getötet oder vertrieben worden. Es handele sich um „eine der schlimmsten Wildtierkatastrophen der modernen Geschichte“, erklärte die Naturschutzorganisation WWF in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht.

Laut dem Zwischenergebnis einer vom WWF in Auftrag gegebenen Studie waren von den Buschbränden Ende 2019 und Anfang 2020 insgesamt 143 Millionen Säugetiere, 2,46 Milliarden Reptilien, 180 Millionen Vögel und 51 Millionen Frösche betroffen. Wie viele Tiere bei den Bränden genau starben, geht aus dem WWF-Bericht zunächst nicht hervor. 

Doch selbst die Tiere, die sich retten konnten, würden es nun sehr schwer haben, sagte der Artenschutzexperte Arnulf Köhncke vom WWF Deutschland. „Wenn Lebensraum und Nahrungsquellen, Nistplätze und Zufluchtsorte fehlen, werden weiter Tiere sterben“, fügte er hinzu.

Anfang des Jahres hatte es bereits erste Schätzungen gegeben, die Angaben bezogen sich jedoch nur auf die Bundesstaaten New South Wales und Victoria. „Schon im Januar war die Zahl von 1,2 Milliarden toten und vertriebenen Tieren kaum vorstellbar. Dieses neue Ergebnis übertrifft die schlimmsten Erwartungen“, sagte Köhncke.

Die Studie ist eine erste umfangreiche Bestandsaufnahme der Brandschäden für die Artenvielfalt des Kontinents. „Es ist schwer, sich an irgend ein anderes Ereignis zu erinnern, das so viele Tiere getötet oder vertrieben hat“, bewertete der Leiter des WWF in Australien, Dermot O’Gorman, den Zwischenbericht.

Der Abschlussbericht wird Ende August erwartet. Insgesamt arbeiteten zehn Wissenschaftler von den Universitäten in Sydney, New South Wales, Newcastle sowie der Charles Sturt-Universität und der Umweltschutzorganisation BirdLife Australia an ihr. 

Die Waldbrände verwüsteten mehr als 115.000 Quadratkilometer Busch- und Waldland in ganz in Australien. Mehr als 30 Menschen starben, tausende Häuser wurden zerstört. Es war die längste Buschbrandsaison in der Geschichte des Landes. Wissenschaftler führen die Krise auf den Klimawandel zurück.

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