NÜRNBERG. Verbraucherschützer haben eine Musterfeststellungsklage gegen die Sparkasse Nürnberg eingereicht. Wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Mittwoch in Berlin mitteilte, geht es um die seiner Auffassung nach unrechtmäßige Kündigung von mehr als 20.000 Prämiensparverträgen sowie zu niedrige Zinszahlungen auf diese sehr langlaufenden Verträge. Die Musterfeststellungsklage sei beim Münchner Oberlandesgericht eingereicht worden und werde geprüft.
Das Verfahren wird gemeinsam vom vzbv und der Verbraucherzentrale Bayern geführt. Nach deren Angaben können sich alle betroffenen Kunden anschließen, sofern deren Verträge bestimmte Formulierungen in den Passagen zur Zinsanpassungsklausel und Prämienstaffelung enthalten. Die Verbraucherzentrale richtete ein Infotelefon ein, über das sich Interessenten genauer informieren lassen können.
Laut Berechnungen der Verbraucherschützer geht es im Schnitt um 4200 Euro pro Vertrag, die betroffenen Kunden durch zu geringe Zinszahlungen in der Vergangenheit entgingen. Zudem werde ihnen durch die Kündigung die Chance auf künftige Prämienzahlungen in erheblicher Höhe genommen.
Für die Verbraucher bestehe derzeit noch kein Handlungsdruck. Das Gericht müsse die Klage erst zulassen. Erst danach könnten betroffene Kunden sich anschließen.